Streit um Villa bei Naturschutzgebiet
Auf der Marienhalbinsel im Naturschutzgebiet Blinklingmoos in Strobl steht seit ungefähr 100 Jahren eine Villa. Vor einigen Jahren hat ein Industrieller aus Oberösterreich die Villa und das dazugehörige Grundstück um zwölf Millionen Euro gekauft. Der Geschäftsmann will das alte Gebäude abreißen und rund 30 Meter entfernt eine neue Villa bauen.
ORF
Bürgermeister verweist auf O.K. der Behörden
Gemeinde und Land Salzburg hätten die Pläne genehmigt, sagt der Strobler Bürgermeister Josef Weikinger (ÖVP): „Das ist geprüft worden, auch von den Spitzenjuristen des Landes Salzburg. Diese haben das Projekt genehmigt.“
Wer eine Ausnahmegenehmigung bekommt, im Naturschutzgebiet zu bauen, muss so genannte Ausgleichsmaßnahmen bezahlen. Der Industrielle werde sich daran beteiligen, dass das Blinklingmoos bewässert wird, weil es Gefahr läuft auszutrocknen, sagt Bürgermeister Weikinger: „Die Ausgleichsmaßnahme ist natürlich zu machen, weil durch den Neubau während der Arbeiten ein Eingriff in die Landschaft erfolgt. Dafür würde eine große Fläche des Hochmoores in das Naturschutzgebiet eingebracht werden.“
Umweltanwaltschaft will Neubau verhindern
Julia Hopfgartner von der Landesumweltanwaltschaft entgegnet, dass für den Neubau der Villa weder eine Baulandwidmung noch eine Einzelbewilligung vorliege. Das widerspreche dem Raumordnungsgesetz.
Außerdem würden Naturschutzgebiete eingerichtet, um die Natur zu schützen. Ein Neubau würde das Schutzgebiet massiv beeinträchtigen. Die Landesumweltanwaltschaft hat gegen den Bescheid eine Beschwerde beim Verwaltungsgerichtshof erhoben.
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