Kritik an neuen Busfahrplänen

Eingestellte Buslinien, längere Wartezeiten, öfter Umsteigen für Schüler und Pendler - all das werde der neue Fahrplan ab 7. Juli bringen. Nicht nur Bürgermeister kritisieren den Verkehrsverbund heftig. Postbus und ÖBB weisen jede Mitverantwortung
zurück.

Postbus bei Haltestelle

ORF

Postbus

Wenige Tage vor Schulschluss sei der ab 7. Juli gültige, neue Fahrplan ohne Vorinformation im Internet aufgetaucht, kritisiert Stephan Maurer vom Regionalverband Pongau:

„Tatsache ist, dass eine der wichtigsten Linien zwischen dem Pongau und dem Pinzgau - nämlich die Linie 560, also jene, die von Zell am See nach Bischofshofen geführt wurde - defakto aufgelassen wird.“

Renè Zumtobel, Sprecher der ÖBB und des zu diesen gehörenden Postbus-Managements, teilte Freitagnachmittag mit, die Schwierigkeiten seien nicht im Bereich von ÖBB und Postbus begründet: „Wir sind hier Auftragnehmer und führen das aus, was bei uns an Fahrten vom Verkehrsverbund bestellt wird. Die Organisation der Fahrpläne liegt nicht in unserem Verantwortungsbereich.“

„Massive Verschlechterung für Schüler“

Die neuen Fahrpläne würden vor allem für Schüler-Pendler zwischen dem Pinzgau und dem Pongau massive Verschlechterungen bringen, kritisiert der Schwarzacher Bürgermeister Andreas Haitzer (SPÖ): „Und damit haben auch Schüler aus der Schulstadt St. Johann Richtung Pinzgau keine Verbindung mehr nach Hause in der Mittagszeit.“

Die Verlagerung von Busverbindungen auf die Bahn werde auch im Pinzgau zu Problemen führen, sagt der Taxenbacher Bürgermeister Franz Wenger (ÖVP): „Wenn ich jetzt als Schüler von Taxenbach Richtung Schüttdorf fahre, dann muss ich entweder mit dem Zug nach Bruck fahren und dann umsteigen in den Bus und mit dem nach Schüttdorf oder gar nach Zell am See fahren und dann wieder zurück nach Schüttdorf. Wer bitte fährt da noch mit einem öffentlichen Verkehrsmittel?“

„Betrieb war nicht mehr gerechtfertigt“

Der Geschäftsführer des Salzburger Verkehrsverbundes Richard Kobler zeigt sich von der Kritik überrascht. Man müsse Parallelverkehre abbauen. „Ja, wir haben Bahn-parallele Busse und Busse, wo die Auslastung bei unseren Zählungen mehrmalig so extrem gering war, dass diese einen Betrieb nicht mehr rechtfertigen und diese wurden zurückgenommen“, so Kobler.

Die Nahverkehrs-Regionalmanager und Bürgermeister setzen nun auf ein Machtwort des neuen Verkehrslandesrates Hans Mayr (TS).