Oberster Beamter kritisiert Skandalaufarbeitung

Massive Kritik an der Aufarbeitung des Salzburger Finanzskandals, Politikern und Parteien übt der oberste Beamte der Landesverwaltung. Der als mächtig geltende Landesamtsdirektor Heinrich Marckhgott nützte seine Rede bei einer Buchpräsentation zu einem Rundumschlag.

Landesamtsdirektor Heinrich Marckhgott

ORF

Heinrich Marckhgott nimmt sich kein Blatt vor den Mund

Politisch besetzte Kontrollorgane wie der Untersuchungsausschuss zum Salzburger Finanzskandal sind für Landesamtsdirektor Heinrich Marckhgott, der selbst im Zuge des Spekulationsskandals mehrfach im Kreuzfeuer der Kritik stand, offenbar das falsche Instrument zur Aufarbeitung: „Über die Schuld sollen die Gerichte urteilen und keine politischen Gremien. Es wäre höchst an der Zeit.“

Zu den anwesenden Landesbeamten sagte Marckhgott in seiner öffentlichen Rede: „Es ist absolut nicht einzusehen, dass durch das mangelnde Krisenmanagement der Politik und durch teilweise unanständige Medienkampagnen 2.500 Landesbedienstete seit Monaten lächerlich gemacht und als Gauner hingestellt werden.“

„Viele Millionen in den Sand gesetzt“

Politiker nahm der Landesamtsdirektor direkt aufs Korn. Für viele Zuhörer war klar, dass hier die beiden Ex-Finanzreferenten Othmar Raus und David Brenner von der SPÖ gemeint seien: „Immerhin sind hier viele Millionen von den Finanzreferenten der letzten Jahre in den Sand gesetzt worden, bis in die jüngste Zeit.“

Der Salzburger Landesamtsdirektor Marckhgott wird dem Lager der ÖVP zugerechnet.

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