Oberster Beamter kritisiert Skandalaufarbeitung
ORF
Politisch besetzte Kontrollorgane wie der Untersuchungsausschuss zum Salzburger Finanzskandal sind für Landesamtsdirektor Heinrich Marckhgott, der selbst im Zuge des Spekulationsskandals mehrfach im Kreuzfeuer der Kritik stand, offenbar das falsche Instrument zur Aufarbeitung: „Über die Schuld sollen die Gerichte urteilen und keine politischen Gremien. Es wäre höchst an der Zeit.“
Zu den anwesenden Landesbeamten sagte Marckhgott in seiner öffentlichen Rede: „Es ist absolut nicht einzusehen, dass durch das mangelnde Krisenmanagement der Politik und durch teilweise unanständige Medienkampagnen 2.500 Landesbedienstete seit Monaten lächerlich gemacht und als Gauner hingestellt werden.“
„Viele Millionen in den Sand gesetzt“
Politiker nahm der Landesamtsdirektor direkt aufs Korn. Für viele Zuhörer war klar, dass hier die beiden Ex-Finanzreferenten Othmar Raus und David Brenner von der SPÖ gemeint seien: „Immerhin sind hier viele Millionen von den Finanzreferenten der letzten Jahre in den Sand gesetzt worden, bis in die jüngste Zeit.“
Der Salzburger Landesamtsdirektor Marckhgott wird dem Lager der ÖVP zugerechnet.
Links:
- Riskante Spekulationen schon 2001 (salzburg.ORF.at; 25.4.2013)
- Paulus: Zweiter Suspendierungsversuch (salzburg.ORF.at; 23.4.2013)
- Finanzskandal: Neues Verfahren gegen Paulus (salzburg.ORF.at; 20.3.2013)
- Finanzskandal: Warum versagten Kontrollen? (salzburg.ORF.at; 7.3.2013)
- Burgstaller kritisiert Spitzenbeamte (salzburg.ORF.at; 2.1.2013)