Verstärkter Kampf gegen Kraftwerke

Salzburgs Fischer intensivieren ihren Kampf gegen neue Kraftwerke an den heimischen Bächen und Flüssen. Das kündigt Ludwig Vogl an, der neue Präsident aller österreichischen Fischer.

Vogl ist stellvertretender Landesfischermeister in Salzburg und im Zivilberuf Jurist. Die Fische würden an den größeren Flüssen alle paar Kilometer an eine Staumauer stoßen, kritisiert Vogl. „Wir haben das einmal durchgerechnet: Wenn man vom Felbertal, einem Seitental im Pinzgau, einen Wassertropfen bis an die Landesgrenze schickt, dann muss dieser Wassertropfen 21 Wasserkraftwerke passieren. Würde dieser Wassertropfen in ein paar Jahren die Salzach herunter fließen, dann wären es bereits 24 oder 25 Kraftwerke - je nachdem, wieviele Projekte bis dorthin realisiert werden.“

„Selbst Fischtreppen sind nur eine Krücke“

Auch bei noch so vielen Umwelt-Auflagen sei mit dem Bau eines Kraftwerkes immer eine gewisse Gewässer-Zerstörung verbunden, argumentiert Vogl. Das Continuum ist danach nie mehr so wie es vorher war. Daher kann man aus Sicht der Fischerei niemals zufrieden sein, wenn ein Kraftwerk gebaut wird. So sind zum Beispiel selbst Fischtreppen gewisser Maßen eine Krücke. Gäbe es keine Staumauer, so könnten die Fische ganz frei hin und her schwimmen."

„Gewisse Gewässer-Zerstörung ist immer gegeben“

Die Fischer wollten daher neue Kraftwerke möglichst verhindern, kündigt Vogl an. „Alle zu verhindern, das wird uns nicht gelingen, so realistisch muss man sein. Man muss aber darauf hinweisen, dass der Plafond bei der Wasserkraft zumindest demnächst erreicht sein wird, wenn er nicht jetzt schon erreicht ist. Es ist damit ganz einfach eine unverhältnismäßige Zerstörung von Gewässern verbunden. Und das ist eben nicht wünschenswert“, betont Vogl.

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