Fischer wehren sich gegen Kraftwerke
Gerald Lehner
Es reicht! Das ist - kurz gesagt - die Reaktion, wenn man Salzburgs Fischer auf neue Wasserkraftwerke anspricht. So sieht es auch Landesfischermeister Gerhard Langmaier: „Die Nutzung der Wasserkraft schränkt den Lebensraum der Fischerei immer mehr ein. In Salzburg werden 62 Prozent des Bedarfs schon von heimischen Wasserkraftwerken gedeckt. Das ist genug.“
Flut von Anträgen für neue Projekte
Seit der Atomkatastrophe von Fukushima gebe es auch in Bayern eine Flut von Anträgen für neue Wasserkraftwerke, stößt der Präsident des Fischereiverbandes Oberbayern, Alfons Blank, ins gleiche Horn. Vor allem die vielen Kleinkraftwerke würden die Fische nicht nur um ihre Laichplätze in Fließgewässern bringen.
In den Turbinen so manchen Kleinkraftwerkes würden die Fische gemartert, kritisiert Alfons Blank: "Da kommt einem das Grausen, wenn es Zander gibt, die keinen Unterkiefer mehr haben. Oder Aale, die fünf Mal geteilt sind. Die leben noch weiter, da ist in der Mitte da Stück abgestorben, und Kopf und Schwanz leben noch. Oder umgekehrt, der Kopf ist schon grau, und es lebt hinten noch alles. Das ist eine Katastrophe.
„Bestehende Werke modernisieren“
Statt immer neue Kraftwerke zu bauen, sollte man die bestehenden modernisieren. Das bringe in Summe den gleichen Effekt, sagt Alfons Blank. Und Salzburgs Landesfischermeister Gerhard Langmaier fordert, dass der Tierschutz nicht an der Wasseroberfläche aufhören darf: „Über Wasser wird wegen kleinster Kleinigkeiten oft ein großer Wirbel gemacht. Bei den Fischen zählt das offenbar nicht. Das muss sich ändern.“
Der jährliche Schaden durch tote Fische wegen der Wasserkraftwerke gehe in Bayern bereits in die Millionen, beklagt Fischereipräsident Blank.