Politik weist Kritik der Ärztekammer zurück

Gesundheitslandesrat Walter Steidl (SPÖ) weist Vorwürfe der Ärztekammer an der Landespolitik zurück. Dienstag habe die Ärztekammer den Teufel an die Wand gemalt und die geplante Spitals- und Gesundheitsreform massiv kritisiert.

Eine „Zwei-Klassen-Medizin“, und langfristig drohe gar den Zusammenbruch des Gesundheitssystems, hieß es jüngst von den Ärztevertretern. Sie kritisieren besonders, dass pro Jahr vom Land 100 Millionen Euro im Gesundheitsbereich eingespart würden - mehr dazu in: Ärzte warnen vor geplanter Gesundheitsreform.

Walter Steidl

Neumayr

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„Kammer mit falschen Zahlen“

Der für den Gesundheitsbereich ressortzuständige Landesrat Walter Steidl weist die düsteren Vorhersagen der Ärztekammer nun entschieden zurück:

„Die Ärztekammer arbeitet mit falschen Zahlen. Es ist eine unverantwortliche Panikmache. Diese Zahlen stimmen in dieser Form nicht. Es geht um die Dämpfung der Kostensteigerungen im Gesundheitsbereich. Bund, Länder und Sozialversicherungen haben beschlossen, dass die Kostensteigerungen nur noch fünf Prozent pro Jahr betragen dürfen.“

„Nur“ 105 statt 110 Millionen Defizit

Für Salzburg bedeutet das: Das Defizit der Krankenhäuser werde heuer nicht 110 Millionen sondern „nur“ 105 Millionen Euro betragen, sagt Steidl.

Jedes Jahr kommen dann fünf Prozent beim Sparen dazu, bis dann 2016 der Abgang nicht mehr 160 sondern 128 Millionen Euro betrage, so der Landesrat. Das sind demnach 91 Millionen weniger in fünf Jahren.

Diese Einsparungen dürften nicht die Qualität der Behandlung für die Patienten in Salzburg mindern, so Steidl: „Die Herausforderung ist, das Leistungsangebot in der Qualität gleichbleibend zu lassen. Es wird zu verstärkten Kooperationen kommen, weil wir die Ressourcen besser nutzen und auslasten wollen. Standorte von Krankenhäusern stehen nicht auf dem Spiel.“

Gebietskrankenkasse als Vorbild beim Sparen

Krankenhäuser sollen künftig mehr gemeinsam und billiger einkaufen oder bei Medikamenten die günstigeren Generika verwenden. Das habe schon der Gebietskrankenkasse sehr geholfen, viel Geld zu sparen, betont der Gesundheitslandesrat.

Er trifft sich Donnerstag mit dem Präsidium der Ärztekammer.

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