Golfplatz Anif: Fünfte Version in Planung

In Anif (Flachgau) wurden Montag neue Pläne für den umstrittenen Golfplatz präsentiert. Salzburger Familien um Hotelier Michael Friesacher finanzieren die Anlage, die auf dem Gelände von Schlossbesitzer Johannes Moy entstehen soll. Ein ‚Nein‘ kommt weiter vom Umweltanwalt.

Es ist eines der umstrittensten Projekte der vergangenen Jahre - der geplante Golfplatz in Anif direkt vor den Toren der Landeshauptstadt Salzburg. Montag wurden die aktuellen und wieder überarbeiteten Pläne im Anifer Gemeindezentrum präsentiert. Das Interesse von Befürwortern und Gegnern war groß.

Golfplatz in Anif?

ORF

Vorgesehener Bereich zwischen Alpenstraße, Schloss Anif, Waldbad und Salzach

Pro & contra auch bei Vorstellung

Rund 80 Besucher aus Anif und Umgebung kamen in den Gemeindesaal. Manche sind kritisch, skeptisch, andere durchaus positiv eingestellt.

Immerhin präsentieren die Betreiber ihren Golfplatz als touristischen Leitbetrieb für den Ort: „Es ist gut, dass der Platz kommt. Aber es wäre einmal an der Zeit, wenn sich endlich etwas rühren würde“, sagt eine Aniferin. Ein anderer Gemeindebürger betont, auch wenn noch fünf Mal umgeplant werde, der Platz sei sicher nicht genehmigungsfähig.

Fünf Mal umgeplant - nun neue Version

Auf dem Gelände zwischen Alpenstraße, Schloss Anif und Salzach soll der Golfplatz entstehen. Geplant wird seit Jahren. Insgesamt wurde schon fünf Mal umgeplant.

Immer wieder hatte vor allem die Umweltanwaltschaft ihre massiven Bedenken, sagt der Landschaftsplaner Robert Meier: „Wir haben den Golfplatz weg von den sensiblen Salzachauen verlegt, ihn gestreckt hin bis zum Waldbad. Die Aulandschadt bleibt zusammenhängend erhalten und durch Aufforstungen werden 4,5 Hektar Mischwald - keine Monokulturen - zusätzlich gewonnen.“

Absolutes ‚Nein‘ von Umweltanwaltschaft

Landesumweltanwalt Wolfgang Wiener kann auch dem nun neuerlich überarbeiteten Projekt nichts abgewinnen: „Das Grundproblem ist die Lage im Landschaftsschutzgebiet. Ein Golfplatz passt da einfach nicht hin. Das Schutzgebiet wurde ausgewiesen, um diesen besonderen Bereich im Süden Salzburgs zu erhalten. Leider sind die fünf Planungen völlig sinnlos gewesen, weil hier kein Golfplatz mit dem Schutzzweck vereinbar ist.“

Betreiber dennoch weiter hoffnungsvoll

Die Betreiber locken aber nicht nur mit dem touristischen Mehrwert - auch mit Geld und Arbeitsplätzen.

Einige Millionen Euro sollen insgesamt investiert werden, langfristig entstünden 25 neue Arbeitsplätz, betont Christoph Bamberger, Anwalt und Projektwerber: „Wir glauben, dass wir jetzt ein Projekt erarbeitet und mit der Behörde abgestimmt haben, das uns einfach hoffen lässt. Es gibt Gespräche und es gibt Signale aus der Behörde und die sind alle positiv.“

Noch muss aus der Sicht der Betreiber wohl noch Überzeugungsarbeit geleistet werden, bis die 18 geplanten Golfbahnen bespielt werden können. Geht es nach dem Willen der Betreiber, dann soll das ab 2015 möglich sein.

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