400-Betten-Hotel für Werfenweng

Millionenschwere Investitionen sind im Wintertourismus ein Muss. Auch die 900-Seelen-Gemeinde Werfenweng im Pongau hat 48 Millionen in ein Bergressort mit 400 Betten und 46 Appartements investiert.

Seit 15 Jahren träumt das kleine Werfenweng vom großen Tourismusmotor für die Gemeinde. Ende Oktober sind die 400 Hotelbetten und 46 Appartements für 48 Millionen Euro im Ort fertiggestellt. Dass zusätzliche Betten allein aber den erwünschten Aufschwung bringen, das bezweifeln Kritiker.

Hotel Werfenweng fertig

ORF

Um Zielgruppen jahrelang nicht gekümmert

„Da müssen wir einfach zur Kenntnis nehmen, dass wir uns jahrelang um potenzielle Zielgruppen nicht gekümmert haben“, sagt Franz Schenner vom Netzwerk Winter. „Wir sind davon ausgegangen, dass jeder, der Skirennen schaut, automatisch zu uns nach Österreich auf Urlaub kommt - vereinfacht ausgedrückt. Nur hat der Skirennsport mit dem Skifahren soviel zu tun wie die Formel 1 mit dem Autofahren. Wir müssen diesen Spitzensport endlich dort sehen, wo er ist - perfekte Leistungen -, aber wir müssen auch erkennen, dass der normale Skifahrer daraus nichts mitnimmt.“

Zugpferd ’österreichische Gemütlichkeit"

Das neue Hoteldorf in Werfenweng will über den normalen Skifahrer hinaus aber auch neue Gäste zu jeder Jahreszeit ansprechen. Die Wellness-Landschaft und Schlechtwetter-Alternativen sind dabei Pflicht. Die österreichische Gemütlichkeit spielt im Bergressort Werfenweng eine große Rolle, sagt Hoteldirektor Nikolaus Jäger: „Wir werden am 31. Dezember das erste Mal voll sein. Ich glaube Werfenweng ist ein toller Standort um Urlaub zu verbringen. Und für die Zukunft wird dieses Hotel erfolgreich sein - mit dem Ort und der Gemeinde natürlich zusammen.“

Gemeinde hat von Anfang an mitgeplant

Der Werfenwenger Bürgermeister Peter Brandauer über die Anfänge und Bedenken dieses Großprojekts: „Es war zum einen die Größe, die diskutiert worden ist. Die zweite Geschichte war die Architektur. Wir haben deshalb ganz am Anfang schon einen Rahmenvertrag abgeschlossen mit den Betreibern, dass zum Beispiel keine Zweitwohnungen angelegt werden dürfen, dass es eine Tiefgarage geben muss.“

Hotel als Ganzjahresbetrieb konzipiert

Das Großhotel soll auch Einnahmen für die Gemeinde bringen, Bürgermeister Peter Brandauer mit einem Rechenbeispiel: „Sagen wir es kommen 60.000 neue Übernachtungen hinzu, dann sind das 66.000 Euro Ortstaxe, die in die Gemeindekasse fließen würden.“ Der Schlüsssel zum Erfolg für dieses Millionenprojekt ist für Peter Brandauer, dass das Hotel als Ganzjahresbetrieb konzipiert worden ist.

Die offizielle Eröffnung findet am 1. Dezember statt.

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