Umsätze steigen: Tracht boomt

Auf dem Rupertikirtag in der Salzburger Altstadt ist es zu beobachten, die Umsatzzahlen der Händler zeigen es: Die Tracht boomt. Auch Araber und Russen lassen sich in der „Trachtenhauptstadt“ Salzburg mit Dirndl und Lederhose einkleiden.

Der „Salzburg heute“-Lokalaugenschein auf dem Rupertikirtag zeigt es deutlich: Viele Salzburger sind gerne in Tracht unterwegs - der Anteil der mit Dirndl und Lederhose Bekleideten steigt seit Jahren. Die Salzburger Altstadt hat eine so große Dichte an Trachtengeschäften wie keine Stadt in Europa: 30 Läden machen zusammen gut 20 Millionen Euro Umsatz, das sind fast zehn Prozent des Gesamtumsatzes in der Innenstadt.

Dirndl in Trachtenmoden-Geschäft

ORF

Produktion in Ungarn - Endfertigung in Salzburg

Trotz dieser Dichte tut die Konkurrenz nicht weh. Umsätze und Gewinne sind nahezu rekordverdächtig - offenbar unabhängig von Qualität und Preis: „Das vorige Jahr war ein ziemlich bombastisches Jahr - und wir haben nachgezogen. Es ist ziemlich im Gleichklang wie im Vorjahr“, schildert Karin Mitter von Moser Tracht&Mode. „Der Großteil wird in Ungarn und Rumänien produziert, wobei wir in Salzburg die Endfertigung haben. Das heißt: Geringe Teile und die Endkontrolle wird auch in Salzburg gemacht.“

Araber und Russen „neues Klientel“

„Wir haben heuer einen unglaublichen Juli zu verzeichnen gehabt - bedingt durch den früheren Beginn der Salzburger Festspiele“, weiß Willi Lanz von Lanz Trachtenbekleidung. „Das brachte uns zahlungskräftiges Publikum wie schon seit vielen Jahren nicht mehr.“

Das Trachtenhaus Lanz ist das älteste der Branche in Salzburg und auch Produzenten. Seit 1922 werden an der Imbergstraße vor allem die bekannten Lanz-Dirndl handgefertigt. Aktuell sind in dem Familien-Unternehmen 25 Schneiderinnen beschäftigt. Das Umsatzplus der Hauptverkaufssaison im Sommer betrug mindestens zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr: „Das ist auch darauf zurückzuführen, dass im letzten Jahr auch neue Kundengruppe dazugekommen sind“, sagt Willi Lanz. „Wir haben vermehrte Nächtigungszahlen von Arabern und Russen in Salzburg - das ist ein neues Klientel, das sich sehr positiv in den Umsatzzahlen niederschlägt.“

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Trachten auch für den Export

Gute Geschäfte machen will auch die künftige Inhaberin der Trachtenwerkstätte Beurle in der Neutorstraße. Die Schneidermeisterin Marlene Stocker aus Schönau am Königssee (Bayern) übernimmt die Firma im Jänner: „Ich bin mir sicher, dass jedes Geschäft seinen Kundenstamm hat. Was wir jetzt vielleicht versuchen müssen, von dem Traditionellen ein bisschen den Bogen zu spannen in die jetzige Zeit.“

Die in Salzburg produzierten Trachten werden auch exportiert. Bei der „Tracht und Country“-Messe bestellt zum Beispiel die schwedische Unternehmerin Margareta Slöör Waren für ihr Geschäft: „Es gefällt mir eigentlich die Qualität.“

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