Pflichtschule schrumpft, höhere Schule wächst

Am Montag startet in Salzburg für knapp 66.000 Mädchen und Buben das Schuljahr. Allerdings besuchen immer weniger Kinder die Pflichtschulen, in die berufsbildenden mittleren und höheren Schulen gehen dafür immer mehr Jugendliche.

Es werden immer weniger Kinder - das zeigt sich an den Schülerzahlen in der Pflichtschule. Eingerechnet die 5.217 Taferlklassler gibt es heuer in Salzburg rund 38.500 Volksschüler, Hauptschüler, Neue Mittelschüler und Sonderschüler. Das sind deutlich weniger als voriges Jahr, sagt Landesschulratspräsident Herbert Gimpl: „Grundsätzlich sind in allen Bereichen der Pflichtschule die Zahlen im Vergleich zum letzten Jahr rückläufig. Wenn man den gesamten Pflichtschulbereich sieht, haben wir in Summe fast 1.000 Schülerinnen und Schüler weniger.“

HTLs, HBLAs und Gymnasien ziehen Jugendliche an

Insgesamt ist jedoch die Schülerzahl in Salzburg ungefähr gleich hoch wie im Vorjahr. Grund dafür ist der verstärkte Zustrom zu den höheren und weiterführenden Schulen: „Wir haben heuer in allen Gymnasien und in der gesamten Palette der berufsbildenden mittleren und höheren Schulen über 25.000 Schülerinnen und Schüler. Das ist eine leicht steigende Anzahl“, betont Gimpl.

Vor allem berufsbildende höhere Schulen liegen im Trend, sagt der Landesschulratspräsident: „Hier sticht das technische Schulwesen heraus, die Höheren Technischen Lehranstalten. Man muss dazu sagen: Wir haben in den letzten Jahren im baulichen Bereichen der höheren technischen Schulen sehr viel investiert an allen vier Standorten - auch am fünften, dislozierten Standort in St. Johann. Wir haben mit der HTL Itzling ein großes Bauprojekt jetzt umgesetzt. Und wir können mit insgesamt 2.300 Schülern an diesem Standort rechnen.“

Modulare Oberstufe wird ausgebaut

Weiter im Ausbau sind auch die Neuen Mittelschulen (NMS). Ein Drittel aller Hauptschulen ist bereits in NMS umgewandelt. An den höheren Schulen wird die modulare Oberstufe mit dem Ende des Sitzenbleibens fortgesetzt. Nach dem Akademischen Gymnasium sowie der Handelsakademie und Handelsschule in Salzburg ist jetzt das Gymnasium St. Johann im Pongau dran: „Davon erwarten wir uns eine andere Form der Lernkultur in der Oberstufe. Das wird gewollt von den Schulstandorten.“

2013 wird zudem ein Jahr mit vielen Tests: vom Bildungssstandard-Test bis zu den internationalen Leistungsstudien, der Lesetudie PIRLS und der Mathematikstudie TIMSS.

Lehrermangel nur an Sonderschulen

Der viel beschworene Lehrermangel ist dagegen in Salzburg laut Gimpl nicht zu beoabachten. Für die Volksschulen gibt im Gegenteil sogar Wartelisten mit dutzenden Namen. Ganz anders ist die Situation im sonderpädagogischen Bereich. Hier fehlen ungefähr 100 Lehrer. In den Gymnasien seien die mathematisch-naturwissenchaftlichen Fächer nicht leicht zu besetzen gewesen, so Gimpl.

Ab Jänner 2013 könnten erstmals Postler zur Entlastung von Pädagogen Verwaltungsarbeiten übernehmen, heißt es.