Schlecker: Viele Beschäftigte gingen vorzeitig

Die Drogeriemarkt-Kette Schlecker ist in Deutschland nun endgültig pleite, die letzten Werte werden nun verkauft. Damit steht auch die Österreich-Tochtergesellschaft von Schlecker vor dem Aus. Schon länger verließen immer mehr Mitarbeiterinnen die Kette.

Einkauf und EDV für Schlecker in Österreich werden und wurden bisher über die deutsche Muttergesellschaft abgewickelt. Ob es für die rund 900 Schlecker-Filialen in Österreich einen Käufer gibt, scheint unter diesen Vorzeichen sehr unwahrscheinlich zu sein, sagten Experten.

Immer mehr Mitarbeiterinnen haben in den letzten Monaten die Drogeriekette Schlecker in Österreich mehr oder weniger freiwillig verlassen. Das beobachtet die Gewerkschaft der Privatangestellten. In Deutschland wird Schlecker nun definitiv zerschlagen.

Rund 3.000 Mitarbeiterinnen und mehr als 900 Filialen hat die Drogeriemarktkette Schlecker in Österreich. Seit über die mögliche Pleite der Drogeriekette diskutiert wird, hören viele Schlecker-Mitarbeiterinnen auf - freiwillig oder unfreiwillig. Das beobachtet der Gewerkschafter Gerald Forcher:

„Im Bundesland Salzburg verfolge ich schon seit längerem, dass sich einige Beschäftigte bereits selbst von Schlecker getrennt haben. Andererseits bemerken wir auch die Tatsache, dass langjährige Mitarbeiter unter Druck gekommen sind, von denen sich das Unternehmen selbst getrennt hat.“

Mobbing wegen hoher Abfertigungen?

Teilweise würden die langgedienten Mitarbeiterinnen aus dem Unternehmen gedrängt, damit sich Schlecker höhere Lohnkosten und Abfertigungen sparen kann, sagt Forcher. Diese könnten selbstverständlich auf die Unterstützung von Gewerkschaft und Arbeiterkammer zählen.

Schlecker war in den letzten Jahren immer wieder wegen schlechter Arbeitsbedingungen kritisiert worden. So seien viele ehemalige Schlecker-Mitarbeiterinnen positiv überrascht, wenn sie bei anderen Handelsunternehmen derzeit vergleichsweise leicht einen neuen Arbeitsplatz bekommen, beobachtet der Gewerkschafter.

Pleite in Österreich „gut abzufedern“

„Es gibt viele Beschäftigte, die erst nach langem Hin und Her den Entschluss treffen, das Unternehmen zu verlassen, und die uns dann aber rückmelden: Wenn sie gewusst hätten, wie leicht sie zu einem neuen Arbeitsplatz kommen, hätten sie das Unternehmen schon viel früher verlassen“, so Forcher.

So sei auch eine Pleite von Schlecker Österreich gut abzufedern, glaubt Forcher - zumal die Drogeriekette jetzt schon zunehmend auf viele geringfügige Aushilfskräfte wie zum Beispiel Studentinnen setze. Für diese sei der Verlust des Arbeitsplatzes im Fall einer Schlecker-Pleite kein großes Problem, so der Gewerkschafter.

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