Burgstaller erntet Kritik aus eigenen Reihen

Fünf Wochen Urlaub für Lehrer, soviel wie für andere Arbeitnehmer auch - dieser Vorstoß von LH Gabi Burgstaller (SPÖ) stößt auf Ablehnung bei Lehrervertretern, sie nennen die Forderung unnütz. Und auch aus den eigenen SPÖ-Reihen kommt heftige Kritik.

Gabi Burgstaller sprach sich im Vorfeld der Dienstrechtsverhandlungen für eine Urlaubskürzung bei den Lehrern aus. Lehrer sollten künftig „fünf Wochen reinen Urlaub“ haben, wie „alle anderen auch“, sagte Burgstaller. Die Lehrergewerkschaft zeigte sich über die „populistischen Äußerungen“ schockiert.

Burgstallers Idee „eine blöde Meldung“

Aus Oberösterreich und Kärnten kam am Mittwoch Kritik. „Wer die Lehrerarbeitsplätze kennt, die es bei uns gibt, der macht so blöde Meldungen nicht“, sagte der oberösterreichische SPÖ-Vorsitzende LH-Stv. Josef Ackerl in Linz. Burgstaller gehe regelmäßig mit Dingen an die Öffentlichkeit, die nicht abgesprochen seien, kritisierte Ackerl. Man könne über alles reden, aber „das einfach so hinzurotzen, stört nur das, was vielleicht in Entwicklung ist“.

Kärntens SPÖ-Vorsitzender LH-Stv. Peter Kaiser kritisierte in einer Aussendung das „populistische Lehrer-Beschimpfen“. Für ihn seien die Bildung und die Ausbildungsmöglichkeiten der Kinder eine der wichtigsten Voraussetzung für eine positive Zukunft. „Deswegen ist politischer Populismus hier völlig fehl am Platz und unverantwortlich gegenüber unseren Kindern und Jugendlichen“, so Kaiser.

Im ORF-Interview mit Reporter Matthias Vogt beharrt die Landeshauptfrau weiterhin auf ihrer Idee.

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Stechuhr für Lehrer eine Lösung?

Als unnütz, bezeichnet Personalvertreter Sigi Gierzinger die Forderungen von Burgstaller. Lehrer hätten schon jetzt nur fünf Wochen Urlaub im Jahr. Sie hätten über das Jahr gerechnet ohnehin eine 40-Stunden-Woche mit normalem Urlaubsanspruch.

Wenn Lehrer neun Wochen Ferien machen, dann hätten sie eben vorher Überstunden gemacht und nehmen dann Zeitausgleich wie jeder andere auch, sagt Gierzinger: „Nur, dass wir keine Stechuhr haben, das ist richtig. Das wäre ein Denkmodell für mich, dass man den Lehrer in der Schule einchecken und ihn zu Hause notieren notieren lässt, wie viele Minuten er die Hefte korrigiert. Aber das gefiele mir nicht gut.“

Die Salzburger Lehrergewerkschaft wirft Burgstaller billigen Populismus vor. ÖGB-Geschäftsführerin Heidi Hirschbichler sagt dazu: „Ich glaube, ohne dass ich mich jetzt in die Agenden der Lehrergewerkschaft einmischen möchte, es gibt sicher Hintergründe dafür, warum sie diese Errungenschaften haben. Die kann man nicht von heute auf morgen abschaffen und das wäre auch nicht gerecht.“

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