Angehörige als Pflegefachkräfte?

ÖVP-Klubobfrau Gerlinde Rogatsch schlägt vor, pflegende Angehörige zu tatsächlichen Krankenpflegern auszubilden und somit dem Mangel an Pflegekräften entgegenzuwirken. Die Hauskrankenpflege des Roten Kreuzes unterstützt diese Idee.

Rund 16.000 Männer und Frauen pflegen derzeit im Land Salzburg ihre Angehörigen. Im Schnitt betreuen sie ihre schwer kranken oder alten Angehörigen sechs Jahre lang. ÖVP-Klububfrau Gerlinde Rogatsch schlägt nun vor, interessierte pflegende Angehörige zu tatsächlichen Krankenpflegern auszubilden und so dem Mangel an Pflegekräften entgegenzuwirken.

Pflege Senioren Alter

© gilles lougassi - Fotolia.com

Pflegedienstleiter: „Das ist realistisch“

Karl Schwaiger, Pflegedienstleiter im Krankenhaus Hallein, unterstützt diesen Vorschlag: „Das wäre vor allem ein Angebot an jene Menschen, die hier ihre speziellen Fähigkeiten entdecken. Ich glaube, dass das realistisch ist. Ich habe mit vielen pflegenden Angehörigen gesprochen und die sind auch dafür, dass man diese informellen Kenntnisse in formelle Kenntnisse umwandelt.“

Rogatsch: Kurse für pflegende Angehörige

Die Begleitung der Angehörigen und entsprechende Kursangebote sollten schon während der Pflege zu Hause beginnen, sagt ÖVP-Klubobfrau Gerlinde Rogatsch. Sie ist überzeugt, dass viele Angehörigen auch an einem Pflegeberuf interessiert sind: „Wenn jemand im Schnitt sechs Jahre lang pflegt, dann muss er einen positiven Zugang haben, sonst hält er das gar nicht aus.“

Rogatsch erklärt weiter: „Wenn man diese Leute unterstützt, dann könnte ich mir schon vorstellen, dass jemand im typischen Wiedereinstiegsalter durchaus bereit wäre, in die Pflege zu gehen. Die Angebote müssen halt passen.“ Der Mangel an Pflegekräften werde in den kommenden Jahren so groß werden, dass jede zusätzliche Pflegefachkraft sehr wichtig ist.

Links: