Munitionslager befasst Volksanwaltschaft

Das ehemalige Munitionslager in Gois befasst mittlerweile auch die Volksanwaltschaft. Auf dem ehemaligen Bundesheer-Areal auf dem Gebiet der Gemeinde Wals soll der Mondseer Pyrotechnik-Händler Peter Schick einziehen. Jetzt meldet sich ein weiterer Interessent für die Bunkeranlagen zu Wort. Er behauptet, als bestbieter ausgebootet worden zu sein.

Chef der Tierrettung übt heftige Kritik

Jetzt meldet sich ein weiterer Interessent für die Bunkeranlagen zu Wort. Er behauptet, als Bestbieter ausgebootet worden zu sein. Manfred Ehgartner ist Chef der Österreichischen Tierrettung in Salzburg. Er berichtet, dass er seit 2005, also unmittelbar, nachdem das Bundesheer das Munitionslager in Gois aufgegeben hatte, ernsthaft am Kauf der Liegenschaft interessiert war, um die Bunker als Auffanglager für gestrandete Tiere zu nützen.

„Fühlen uns ausgebootet“

"In dem Moment, wo das Bieterverfahren draußen war, ein Angebot in Höhe von 330.000 Euro abgegeben. Bei der ersten Bieterverhandlung waren wir auch anwesend. Danach ist dann ein dreiviertel Jahr lang nichts mehr passiert. Dann haben wir im Ministerium urgiert und es hieß, die Liegenschaft sei schon an jemand anderen verkauft.

Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass es sich dabei um die Firma Schickl handelt. Nun aber wissen wir es und in Anbetracht der bestehenden Vergabe-Richtlinien fragt man sich einfach, wie es sein kann, dass, wenn die Republik Österreich so etwas verkauft, wir gar nicht mehr verständigt werden und einfach jemand anderer als Bestbieter hingestellt bzw. vorgestellt wird", kritisiert Ehgartner.

„Mittlerweile Volksanwaltschaft mit dem Fall befasst“

Mittlerweile ist die Volksanwaltschaft mit dem Fall befasst. Der andere heißt Peter Schickl und ist Pyrotechnik-Händler aus Mondsee. Der Oberösterreicher will hier künftig 4.000 Tonnen Feuerwerkskörper lagern und hat mittlerweile alle Genehmigungen dafür. Unter anderem gibt es für das Areal eine sogenannte Schichtenwidmung, das heißt, dass die unterirdische Schicht, also die Bunker, gewerblich genützt werden können.

Um das geplante Diskussionslager in Gois (Wals) gibt es weiter heftige Debatten.

ORF

Mittlerweile beschäftigt der Fall auch die Volksanwaltschaft.

Nichtwald-Feststellungsbescheid der Forstdirektion

Die Landesforstdirektion hat diesen Nichtwald-Feststellungsbescheid erlassen, in dem festgelegt wurde, dass die mehr als 13 Hektar Wald auf dem Areal gar kein Wald sind. Einer der Waldbesitzer dort ist Johann Fuchs, Landwirt aus Grödig (Flachgau). Er fürchtet um sein Wald- Zufahrtsrecht, wenn Schickl in Gois einzieht, hält die gesamte Angelegenheit aber für eine ausgemachte Sache.

„Projekt widerspricht dem Raumordnungsgesetz“

„Das gesamte Projekt widerspricht zur Gänze dem Salzburger Raumordnungsgesetz. Ich glaube aber an unsere Gerichtsbarkeit und bestehendes Recht und bin auch überzeugt, dass man in Zukunft solche Dinge nicht mehr über die Hintertür regeln kann“, sagt Fuchs. Er hat deshalb am 14. Oktober seinen Einspruch bei der zuständigen Gemeinde Wals deponiert.

Blachfellner: „Angelegenheit ist überprüfenswert“

Und dieser Einspruch ist am Montag auch bei Raumordnungs-Landesrat Walter Blachfellner (SPÖ) angekommen. Auch für ihn sei die Angelegenheit jetzt überprüfenswert, betont Blachfellner.

„Wenn neue Tatsachen auftauchen sollten, dann ist es selbstverständlich, den Fall noch einmal zu überprüfen. All das, was der Anrainer hier schreibt, wird von uns überprüft, und zwar sehr streng. Und dann werden wir sehen, ob eine Neueinsetzung des Verfahrens stattzufinden hat, welche Schritte falsch waren und, was korrigiert werden muss.“ Am Dienstagabend will sich die Gemeindevertretung in Wals mit der Angelegenheit in Gois befassen.