D wie Darmkrebsvorsorge

Mit rund 4500 Neuerkrankungen jährlich zählt der Dickdarmkrebs zu den häufigsten Karzinomen in Österreich. Diese Krebsart entwickelt sich langsam und kann durch eine Darmspiegelung frühzeitig entdeckt und somit erfolgreich behandelt werden.

Sendungshinweis

„Salzburg heute“, 11.3.2016

Der Dickdarm ist etwa einen bis eineinhalb Meter lang. Seine Funktion bei der Verdauung besteht darin, dass er aus dem Dünndarm den Speisebrei aufnimmt und ihm Wasser entzieht, danach wird die zerkleinerte Nahrung weiter transportiert und ausgeschieden.

Im Dickdarm befinden sich auch 90 Prozent aller Bakterien und Keime des Organismus, die sogenannte Darmflora. Auf seiner Innenseite wird dieser Darmabschnitt von einer Schleimhaut ausgekleidet. Dort entstehen auch die meisten Dickdarmkarzinome. Sie entwickeln sich in den meisten Fällen aus gutartigen Vorformen - Polypen und Adenomen genannt – ein Prozess, der mehrere Jahre dauern kann.

Als Ursache des Dickdarmkarzinoms werden zum einen die modernen Ernährungsgewohnheiten (zu fett, zu wenig ausgewogen) diskutiert, andererseits kommen auch das Rauchen oder die erbliche Veranlagung als Verursacher in Frage. Umgekehrt wirken sich regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene ballaststoffreiche Ernährung günstig bzw. schützend auf die Darmgesundheit aus.

Koloskopie

Bad Vigaun

Darmspiegelung, auch Koloskopie

Weil sich der Darmkrebs langsam aus gutartigen Polypen entwickelt, sollte man diese Krebs-Vorstufen frühzeitig entdecken und entfernen. Beides gelingt mithilfe der Koloskopie – wie die Darmspiegelung in der Fachsprache genannt wird. Und beides ist im Zuge einer einzigen Untersuchung möglich.

„Sanfte“ Koloskopie

Die Koloskopie erfolgt rektal. Sie hatte bis vor wenigen Jahren den Ruf einer unangenehmen Untersuchung und wurde daher gemieden. Denn die früheren Geräte aus Glasfaser waren dick und steif, die Untersuchung der engen Kurven des Dickdarms wurde von den Patienten als schmerzhaft beschrieben.

Dr.Georg Galvan, Facharzt für Innere Medizin und ärztlicher Leiter der Privatklink Bad Vigaun

ORF/Wolfgang Bauer

Die heute übliche Verabreichung von beruhigenden und schmerzlindernden Medikamenten war seinerzeit nicht so verbreitet, so Primar Dr. Georg Galvan, ärztlicher Leiter der Privatklinik des Medizinischen Zentrums Bad Vigaun.

Heute ist die Dickdarmspiegelung eine schmerzfreie Untersuchung, sie wird häufig als „sanfte“ Koloskopie bezeichnet. Die schlauchförmigen Endoskope, die mit einer Kamera und einer Lichtquelle hochauflösende Bilder aus dem Inneren des Darmes liefern, sind klein und flexibel.

„Mit diesen Geräten kann man die Windungen des Dickdarms recht einfach und schmerzfrei ausfahren“, so der Internist Galvan. Die Patienten erhalten auf Wunsch ein Schmerz- und ein Beruhigungsmittel, so dass die Untersuchung in einem entspannten Zustand erfolgt. Die Patienten befinden sich dabei in Seiten- oder Rückenlage.

Am Tag vor einer Koloskopie muss der Darm gereinigt bzw. entleert werden, damit seine Innenwand – die Darmschleimhaut – gut einsehbar ist. Dafür müssen etwa zwei Liter einer darmreinigenden Lösung getrunken werden.

Einfach und effektiv

Eine Darmspiegelung ist eine sehr effektive Untersuchungsmethode, sie stellt den Goldstandard in der Darmkrebsvorsorge dar. Trotzdem sind dafür lediglich zwei Arztbesuche nötig: einer für die Beratung und Aufklärung im Vorfeld der Untersuchung. Beim zweiten Termin findet die eigentliche Untersuchung statt, dabei können auch gleich eventuell vorhandene Polypen mit einer Schlinge entfernt werden.

Eine Koloskopie wird ab dem 50. Lebensjahr als Vorsorgeuntersuchung empfohlen und von den Krankenkassen bezahlt. Sollte Dickdarmkrebs in der Familie gehäuft aufgetreten sein, dann wird von den Experten diese Vorsorgeuntersuchung bereits früher angeraten. Ergibt eine Koloskopie keinen auffälligen Befund, sollte eine weitere Kontrolle nach weiteren sieben bis zehn Jahren erfolgen.

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Darmkrebs entwickelt sich langsam und kann durch eine Darmspiegelung frühzeitig entdeckt und somit erfolgreich behandelt werden.

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