EU-Großübung gegen „Alpen-Tsunami“

900 Einsatzkäfte kommen vom 27. bis 29. Juni nach Salzburg zur groß angelegten EU-Katastrophenschutzübung „Taranis“ nach Salzburg. Szenario ist eine Hochwasserwelle, die das nördliche Salzachtal und Teile der Stadt Salzburg überschwemmt.

Die jüngste Hochwasserkatastrophe, die Anfang Juni in Salzburg große Schäden angerichtet hat, konnte noch von heimischen Einsatzkräften bewältigt werden. Bei einer massiven Hochwasserwelle, die nach wochenlangen Regenfällen durch den Bruch einer Verklausung beim Pass Lueg das nördliche Salzachtal und Teile der Stadt Salzburg überschwemmt, würde aber Hilfe aus anderen EU-Mitgliedstaaten nötig sein. Dieser fiktive „Alpen-Tsunami“ wird daher bei der internationalen Übung „EU Taranis 2013“ in Salzburg durchgespielt.

Die Vorbereitungen dafür laufen seit mehr als einem Jahr. Rund 400 internationale und 500 nationale Einsatzkräfte wirken mit. Sie werden in der Schwarzenbergkaserne untergebracht. Mit Darstellern, Versorgungs- und Sicherheitskräften sind laut Organisator, dem Salzburger Roten Kreuz, rund 1.700 Personen an der Übung beteiligt.

Umfangreiches Übungszenario

Die Feldübung soll so realistisch wie möglich ablaufen, kündigt Landesrettungskommandant Anton Holzer an. Die Helfer eilen außerdem zu einem Personenzug, der aus den Gleisen geworfen wurde - einige Waggons hatten Gefahrgut transportiert, das Menschen und Umwelt gefährdet. Auch ein Dorf ist von der Umwelt abgeschnitten, eine Schule muss evakuiert werden, Häuser sind eingestürzt. Einige dieser Übungsszenarien sind beim vergangenen Hochwasser leider Wirklichkeit geworden.

Eingebunden in die Großübung „Taranis 2013“ sind Rettungsteams aus Österreich, Deutschland, Bulgarien, Tschechien, Rumänien, Italien und den Niederlanden. Aus Österreich beteiligen sich unter anderem Rotes Kreuz, Feuerwehr, Wasserrettung und auch das Bundesheer. „Taranis“ hat ein Gesamtbudget von 1,175 Mio. Euro, 85 Prozent werden von der EU finanziert. Der Rest wird vom Land Salzburg, dem Innenministerium und Sponsoren übernommen.

Einsatzkräfte proben internationales Zusammenspiel

Aus der Zusammenarbeit der Einsatzkräfte sollen dann Lehren für die Zukunft gezogen werden. Ziel ist die Verbesserung der internationalen Kommunikation, der Alarmierungsabläufe und Entscheidungsprozesse. Getestet wird dabei auch, ob die technischen Standards innerhalb der EU kompatibel sind. Der Übungsname kommt aus dem Keltischen. „Taranis“ hieß der keltische Gott des „Himmels, des Wetters und des Donners“.

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