Fischotter-Abschüsse: Land fordert mehr Daten

Die Fischereiverbände müssten mehr belastbare Daten liefern, um einen Plan auszuarbeiten, wie mit den zunehmenden Fischotter-Schäden in Fischteichen umgegangen werden soll, verlangt das Land Salzburg. Erst dann könne man über einzelne Abschüsse reden.

Fischer und Fischereibewirtschafter klagen schon länger über Bäche und Teiche, aus denen Otter alle Fische gefressen haben sollen. Manche haben deshalb bereits ihre Zucht beendet oder denken ans Aufhören. Deshalb trafen sich Politiker und Vertreter von Fischereiverbänden aus Bayern, Oberösterreich und Salzburg in Fuschl (Flachgau) zu einem grenzüberschreitenden Krisengespräch - unter Ausschluss der Öffentlichkeit, Medien waren nicht erwünscht.

Unklar, wie groß Population tatsächlich ist

Die Fischer wollen, dass „Entnahmen“ - also Abschüsse - der streng geschützten Fischotter möglich werden sollen. Doch damit das möglich wird, brauche es mehr Engagement von den Fischereiverbänden. Nur nach mehr Mitarbeit könne die Politik handeln, sagt Salzburgs Agrarlandesrat Josef Schwaiger (ÖVP). Man müsse „gemeinsam einen Plan entwickeln, dass wir eine generelle Aussage zur (Fischotter-)Population haben können. Wie viel Entnahme verträgt es, um die Population nicht zu gefährden? Und wo sind die größeren Probleme, dass wir dann mit raschen Behördenverfahren tatsächlich handeln können?“

Fischotter beim Fressen

ORF

Für einen Plan zum Schutz von Fischteichen vor Ottern müssten die Fischer mehr Daten liefern, verlangt das Land

„Keine Unterstützung“ für generelle Abschüsse

Eine generelle Abschussfreigabe der Fischotter „bringen wir nicht zusammen, das würde auch keine Unterstützung finden“, sagt Schwaiger. Deshalb müssten die Fischer jetzt „einen vernünftigen Weg gemeinsam mit uns aufzeigen und an einem Strang ziehen. Das erwarte ich. Und eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit, um die Bevölkerung einmal zu informieren, wie groß das Problem tatsächlich ist.“

Mit dem derzeitigen Stand der Erhebungen könne das Land Salzburg „noch nicht in dem Ausmaß helfen“, betont Schwaiger. „Wir brauchen noch Grundlagen. Da müssen natürlich die Fischereiverbände gemeinsam mit Experten eine vernünftige Basis liefern, um hier einen Schritt weiterzukommen. Das erwarte ich.“

Bewirtschafter: Schäden in Millionenhöhe

Die Schäden durch Fischotter liegen mittlerweile in Millionenhöhe im Jahr, sagen die Bewirtschafter. Die Zahl der Otter wird in Salzburg mittlerweile auf mehr als 400 geschätzt.

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