Gewaltdelikte gehen zurück, „Cybercrime“ steigt

Die Zahl der Anzeigen sei 2018 in Salzburg zurückgegangen, berichtet die Polizei in ihrer neuen Kriminalstatistik für Österreich. Größte Herausforderung bleibe Kriminalität im Internet.

Während die Zahlen für Gewaltkriminalität und Eigentumsdelikte rückläufig sind, ist die Zahl der angezeigten Delikte im Internet gestiegen. Insgesamt bearbeitete die Salzburger Polizei rund 32.000 Anzeigen, im Vergleich zu 2017 ist das ein Rückgang von rund 1,4 Prozent. Die Aufklärungsquote konnte gesteigert werden - und liegt mit 53,9 Prozent über dem österreichweiten Durchschnitt.

Höchste Aufklärungsquote seit Langem

Die Aufklärungsquote sei seit Langem nicht so hoch gewesen wie 2018, sagte Landespolizeidirektor Franz Ruf. Es sei ein schöner Erfolg für die Sicherheit im Bundesland. „Haben wir früher nur jede dritte Straftat aufgeklärt, so gelingt uns das jetzt bei jeder zweiten“, ergänzte Ruf in einer Aussendung der Salzburger Polizei.

Präsentation Kriminalstatistik 2018

LPD Salzburg

Am Donnerstag wurden die aktuellen Zahlen zur Kriminalstatistik 2018 präsentiert

Kriminalität ins Internet verlagert

Die Kriminalität habe sich ins Internet verlagert, weil der Tatort Internet rund um die Uhr weltweit zur Verfügung stehe und Anonymisierungsmöglichkeiten für die Täter gegeben seien, so die Salzburger Polizei. Christian Voggenberger vom Landeskriminalamt sagte, dass vor allem Prävention wichtig sei: „Im Bundesland Salzburg wurden seitens der Kriminalprävention insgesamt über 28.000 Personen zu unterschiedlichen Themen beraten. Gewaltprävention lag dabei an erster Stelle, gefolgt von Eigentumsschutz sowie Computer- und Internetkriminalität“.

Rund 5.000 Gewaltdelikte im Bundesland

Rund 5.000 Gewaltdelikte wurden 2018 in Salzburg angezeigt. 5.863 Menschen wurden Opfer von Gewalt, die größte Zahl der Opfer ist zwischen 25 und 39 Jahre alt. 388 Kinder unter 14 Jahren wurden Opfer von angezeigten Gewalttaten. 35,9 Prozent der Opfer sind Fremde gewesen.

Es wurden 2018 in Salzburg 11.668 Anzeigen wegen Eigentumsdelikten erstattet, das waren um 3,2 Prozent weniger als im Jahr davor. In 1.359 Fällen blieb es beim Versuch.

20.000 Tatverdächtige wurden ausgeforscht

Insgesamt wurden 20.104 Tatverdächtige ausgeforscht, im Vergleich zu 2017 ist das ein Plus von 8,7 Prozent. 16.272 der Tatverdächtigen sind männlich, 3.832 sind weiblich. Mit 6.781 stellt die Altersgruppe der 25- bis 39-Jährigen den größten Anteil der Tatverdächtigen dar, gefolgt von den Über-4o-Jährigen. Der Anteil der fremden Tatverdächtigen lag bei 44,9 Prozent. Zu den häufigsten Herkunftsländern der Tatverdächtigen zählten 2018 Deutschland (1.428), Afghanistan (721), Rumänien (702), Bosnien-Herzegowina (630) und Serbien (628).

Kriminalität österreichweit gesunken

Auch österreichweit ist die Kriminalität im Vergleich zum Jahr 2017 gesunken. Damit gab es erstmals seit 20 Jahren weniger als 500.000 Anzeigen - mehr dazu in: Weniger Anzeigen, höhere Aufklärung (news.ORF.at; 2.5.2019)