Stadt Salzburg: Gerangel um Regierungsbüro

Ein Gerangel um ein Büro zwischen Mitgliedern der neuen Salzburger Stadtregierung sorgt für Kritik von NEOS und ÖVP: Um die Nutzung der Räume des bisherigen Baustadtrates Lukas Rößlhuber (NEOS) wird gestritten. Auch die Grünen mischen mit.

Das Büro in der Nordwestecke des Schlosses Mirabell im zweiten Stock ist seit Jahren Amtssitz des Baustadtrates bzw. der Baustadträtin: Von 2009 bis 2014 residierte hier Claudia Schmidt (ÖVP), 2014 bis 2018 folgte ihr Barbara Unterkofler (damals NEOS), zuletzt saß dort Lukas Rößlhuber.

Barbara Unterkofler sitzt am Computer im Büro

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2014 bis 2018 residierte Barbara Unterkofler in dem Eckbüro im Schloss Mirabell - und dorthin will sie jetzt zurück

„Mit mehr Herz diskutiert als alle Planungsthemen“

Auch die neue Baustadträtin Martina Berthold (Bürgerliste) habe dort einziehen wollen. Und das habe für „Emotionen“ bei den Parteienverhandlungen gesorgt, betont Noch-Baustadtrat Rößlhuber per Aussendung: „Insbesondere bei der Frage, wer welches Büro bekommt, wurde mit mehr Herz diskutiert als alle Sozial- oder Planungsthemen zusammen: ÖVP-Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler will zwar nicht in ihr frühes Bauressort zurückkehren, sehr wohl aber in ihr früheres Büro, mit der Begründung, dass da noch ihre Bilder hängen.“

Das Büro des bisherigen Bürgerlisten-Stadtrates Johann Padutsch im zweiten Stock an der Nordseite des Schlosses empfinde Berthold „als zu wenig hell“, so Rößlhuber. „Schuld daran ist der Baum, lässt uns der dortige Büronachbar ÖVP-Klubchef Christoph Fuchs wissen. Fuchs betont, dass zumindest ihn der Baum nicht stört.“

Besprechung im Büro des Planungsstadtrates Johann Padutsch

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Die Büroräumlichkeiten des bisherigen Planungsstadtrates Johann Padusch an der Nordseite des Schlosses Mirabell

Berthold: „Es gibt eine Zuteilung von Räumen“

Berthold selbst kommentierte die Diskussion gegenüber dem ORF so: „Für mich geht es darum, dass ich eine gute Arbeitsatmosphäre habe. Das kann ich in dem Büro machen, das Johann Padutsch gehabt hat. Das geht auch in anderen Büros. Letztendlich haben wir jetzt eine Entscheidung da.“ Und weiter: „Es gibt eine Zuteilung von Räumen. Und ich werde - egal, ob’s in diesen Räumen oder anderen Räumen ist - überall gut mein Ressort ausfüllen.“

Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) hat für den Bürostreit jedenfalls kein Verständnis: „Wenn die Zuteilung von Büroräumlichkeiten genauso wichtig ist wie die Zuteilung von Ausschussvorsitzen, dann relativiert sich der Vorwurf des Drüberfahrens wieder. Ich habe da wenig Verständnis, dass wir uns da lange darüber aufhalten, wer welches Regierungsbüro bekommt. Denn ich glaube, das ist ziemlich unerheblich. Die Salzburgerinnen und Salzburger sehen relativ wenig, in welchen Büros wir sitzen.“

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