Kinderbetreuung: Hoffen auf junge Bürgermeister

Familienlandesrätin Andrea Klambauer (NEOS) hofft auf neuen Schwung in Sachen Kinderbetreuung. Gerade Innergebirg gebe es noch Aufholbedarf. Da Kleinkindgruppen, Kindergärten und Ganztagesschulen aber meist Gemeindesache sind, setzt Klambauer auf die neuen, jüngeren Bürgermeister.

Grundsätzlich ist die Kinderbetreuung im Land Salzburg im Österreichvergleich gut ausgebaut. Die Kindergartengruppen sind mit 17 Kindern im Durchschnitt am kleinsten. Auch dass im Schnitt auf einen Betreuer oder eine Betreuerin acht Kinder kommen, lässt sich sehen.

Allerdings täuscht der landesweite Durchschnitt etwas. Denn die Unterschiede zwischen den einzelnen Gemeinden beim Kinderbetreuungsangebot können groß sein, sagt Landesstatistiker Gernot Filipp: „Innergebirg hinkt leider immer ein bisschen hinterher. Sie holen dann zwar auf, aber vorne ziehen die anderen Gemeinden weg.“

Kinderbetreuung Pressekonferenz Klambauer

ORF/Hahnl

v.l. Landesstatistiker Gernot Filipp, Landesrätin Andrea Klambauer, Leiterin der Abteilung Kindergärten Ulrike Kendlbacher

„Hoffe auf Generationenwechsel“

Die Gemeinde mit dem größten Bedarf sei derzeit aber Hallein (Tennengau) mit knapp 100 benötigten Betreuungsplätzen, sagt Familienlandesrätin Klambauer. Der neue Halleiner Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ) wisse das und wolle an der Lage etwas ändern, so die Landesrätin. Sie vertraut darauf, dass auch in anderen Gemeinden ein neuer Ortschef etwas für eine bessere Kinderbetreuung tut.

„Ich hoffe hier sehr auf den Generatuionenwechsel bei den Bürgermeistern, der jetzt stattgefunden hat. Wir sind stark im Austausch mit den Gemeinden. Wir haben fünf Mitarbeiter, die direkt auf die Gemeinden und Bürgermeister zugehen und die einen sehr guten Überblick haben, wo der Bedarf nicht gedeckt werden kann“, erklärt Klambauer.

Gerade in den Kleinkindgruppen (2018/19: 4.300 Kinder), aber auch in der schulischen Nachmittagsbetreuung (2018/19: 7.300 Kinder) hat sich die Zahl der Kinder in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Und die Tendenz ist weiter steigend.

Öffnungszeiten oft noch zu kurz

Insgesamt werden 2018/19 landesweit 31.000 Kinder in Kindergärten, Krabbelgruppen usw. betreut. Das sind um gut 8.000 mehr als noch vor zehn Jahren. So besuchen derzeit beispielsweise 37 Prozent der Ein- bis Dreijährigen eine Kinderbetreuungseinrichtung.

Ein großes Problem dabei ist aber die Länge der Öffnungszeiten: Zwar schließen die meisten Einrichtungen täglich zwischen 16.30 und 17.30 Uhr. Gerade am Land sperren aber viele auch früher zu. Klambauer will hier erreichen, dass mehr Einrichtungen mindestens 45 Stunden pro Woche geöffnet haben.

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