Neues Team will Alpenverein erneuern

Die große Sektion Salzburg-Stadt des Alpenvereins hat eine neue Führung. Roland Kals ist nun Vorsitzender, Gerd Frühwirth neuer Vize. Beide sind erfahrene Allround-Alpinisten und Skibergsteiger. Sie wollen den ÖAV Salzburg reformieren.

Der Alpenverein soll spürbar anders werden, betonen Kals und Frühwirth: „Wir wollen einfacher, transparenter und effizienter agieren. Zuletzt hatten wir als einfache Mitglieder das Gefühl, dass unsere große Salzburger Sektion wieder mehr Schwung an der Spitze vertragen könnte. Die breite Zustimmung bei der Neuwahl bestärkt uns nun in dieser Meinung und Zielsetzung.“

Gerd Frühwirth und Roland Kals neue Vorsitzende des Alpenvereins in Salzburg ÖAV Salzburg

ÖAV Salzburg

Frühwirth und Kals (rechts) sind abmarschbereit bzw. schon auf dem Weg, wie sie betonen

Die neuen Vorsitzenden wollen sich als Ehrenamtler auf die Sacharbeit konzentrieren und die bergsportliche Motivationen und Aktivitäten der vielen Gleichgesinnten im Salzburg ÖAV stärken.

Hütten, Wege als bundesweites Problemfeld

Zuletzt hatte es in der Amtszeit ihrer Vorgänger - mehrfach auch öffentlich – heftige Debatten und organisatorische wie personelle Turbulenzen im Umfeld der vereinseigenen Schutzhütten auf dem Torrener Joch bei Golling (Tennengau) und auf dem Untersberg gegeben. Es ging auch um behördliche Genehmigungen des Hüttenbetriebs. Intern hieß es bei einfachen Mitgliedern, die traditionellen Anliegen wie Jugend- und Familienarbeit, Alpinismus, alpiner Breiten- und Hochleistungssport, Umweltschutz und effiziente Instandhaltung der alpinen Infrastruktur kämen zu kurz. Bundesweit gilt das Thema Hütten und Wege im ÖAV als keine leichte Aufgabe, weil deren Betreuung sehr viel Geld und Zeit verschlinge. Daneben werde der bürokratische und juristische Aufwand wegen Vorgaben durch Länder, Bund und EU sowie durch Haftungsfragen immer größer, betonen Funktionäre.

Gipfelkreuz des Hohen Göll in den Berchtesgadener Alpen, Grenze zu Salzburg. Blick zum Tennengebirge.

Gerald Lehner

Viele Aufgaben, großes Budget

Die ÖAV-Sektion Salzburg-Stadt hat mehr als 22.000 Mitglieder und gehört zu den größten in Österreich. Fünf kleinere Ortsgruppen im Umland des Ballungsraumes zählen vereinsrechtlich und organisatorisch dazu: Seekirchen, Großgmain (beide Flachgau), Golling (Tennengau), Ostermiething und Eggelsberg (beide im angrenzenden Innviertel von Oberösterreich). Neben dem Stahlhaus auf der Staatsgrenze zu Bayern bei Golling und Berchtesgaden, dem Zeppezauerhaus auf dem Untersberg besitzt die Sektion auch noch die Hackelhütte im Tennengebirge und die hoch gelegene Kürsingerhütte im Gebiet des Großvenedigers. Sie betreut daneben technisch und logistisch ein Wege-Netz von mehr als 400 Kilometern Länge im Gebirge und Hochgebirge.

Sieben neue Fachreferenten gewählt

Neuer Vorstand und Leitung für Alpenverein Stadt Salzburg ÖAV Salzburg

ÖAV Salzburg

Weitere Ehrenamtler, die nun im Führungsteam der Sektion Salzburg sind: Ludwig Eichinger ist seit der Neuwahl vor einigen Tagen neuer Fachreferent für Hütten und Wege. Karlheinz Papistock übernimmt die Finanzen. Jugend-Referentin wurde Judith Schachinger. Gerald Schlager kümmert sich künftig um den Fachbereich Naturschutz. Gudrun Wallentin ist neue Schriftführerin. Marek Piela-Nausner leitet nun das Alpinteam. Und Sepp Stampfl betreut die Ortsgruppen der Sektion Salzburg-Stadt.

Der Salzburger Alpenverein wird heuer 150 Jahre alt. Dazu sind einige Feierlichkeiten geplant.

Biografisches

Der neue Sektionsvorsitzende Roland Kals ist im Brotberuf Geograf und Raumplaner. Er lebt in der Stadt, war früher ehrenamtlicher Naturschutz-Referent des Salzburger ÖAV und fix angestellter Geschäftsführer der Sektion. Stellvertreter Gerd Frühwirth leitet eine Bankfiliale in Salzburg-Lehen und lebt in Elixhausen (Flachgau). Er war früher Rechnungsprüfer des Alpenvereins. Seit Jahren fungiert er im zweiten Ehrenamt auch als Geländebeobachter der Salzburger Lawinenwarnzentrale.

Gerald Lehner, salzburg.ORF.at

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