Jeder vierte Hotelier ohne Nachfolger
Der „Berghof“ in St. Johann (Pongau) war vor rund 50 Jahren das erste Haus im St.Johanner Ortsteil, Wegbereiter für Bergbahnen und auch für andere Betriebe. Derzeit wird der „Berghof“ in zweiter Generation von Franz Rettenwender geführt, im November 2019 übernimmt allerdings sein Sohn den Betrieb.
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„Ich habe das Glück gehabt, von meinen Eltern langsam an die Aufgabe herangeführt zu werden. Da erhält man dann Einblick in alle Bereiche und bekommt auch Lust. Wenn man keine Lust hätte, dann wäre es schon schwierig“, sagt Franz Rettenwenders Sohn Robert. Und Vater Franz ergänzt. „Extra für die Übernahme haben wir bereits im Jahr 2018 den Betrieb rechtlich von einem Einzelunternehmen in eine GmbH umgewandelt. So eine Übernahme kostet richtig viel Geld, zumal da auch erhebliche Steuern anfallen.“
„Die Jungen haben viele andere Möglichkeiten“
Bereits seit dem Jahr 1934 in Familienhand befindet sich der „Brückenwirt“ in St. Johann und wird schon in der vierten Generation von Frauen geführt. Petra Nocker Schwarzenbacher bereitet den Betrieb zur Übergabe für ihre Tochter Alexandra vor. Als Tourismussprecherin in der Wirtschaftskammer kennt Nocker-Schwarzenbacher auch die Probleme anderer Familiebetriebe: Rund 27 Prozent würden in den kommenden Jahren nicht weitergeführt, sagt Petra Nocker-Schwarzenbacher.
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"Die jungen Leute haben heute sehr viele Möglichkeiten. Viele von ihnen sind sehr gut ausgebildet und wollen ihren eigenen Weg gehen. Dabei ist der Familienbetrieb nicht mehr immer die Nummer eins. Dazu kommt noch eine hohe Steuerlast bei einer Betriebsübergabe.
Steuerberater: „Es gibt Alternativen“
All das müsse jedoch nicht zu einer Auflösung des Betriebs führen, betont Steuerberater Anton Kaiser. "Verkauf ist eine Möglichkeit, Verpachtung eine andere. Und ein dritter Weg ist natürlich, einen Nachfolger außerhalb der Familie zu suchen - entweder unter den Mitarbeitern oder einen Dritten, der in der Lage ist, den Betrieb so zu führen, dass sich die Familie auf die Position des Eigentümers zurückziehen kann und trotzdem Rendite aus der Immobilie erwirtschaften kann.
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Damit würde auch ein wichtiges Marketing-Argument im Salzburger Tourismus erhalten bleiben, nämlich traditionelle Familienhotellerie statt anonymer Hotelketten.
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Jeder vierte Hotelier ohne Nachfolger
Immer mehr Hoteliers haben Probleme bei der Übergabe ihres Betriebes. Jeder Vierte Besitzer eines Familienbetriebes findet in der Familie keinen Nachfolger mehr.
Link:
- Gastein: „Grüner Baum“ wieder geschlossen (salzburg.ORF.at; 7.4.2019)