Spitzenpreise für Pinzgauer Zirbenholz

Die Saalforste haben Zirbenholz aus Weißbach (Pinzgau) mit hohem Gewinn versteigert - um bis zu 940 Euro pro Festmeter. Zirbe ist bei Tischlern, Kunden und Künstlern sehr begehrt. Das besonders gute Pinzgauer Holz hat dazu noch Seltenheitswert.

Nach großen Sturmschäden haben die Saalforste des Nachbarstaates Bayern, die im Pinzgau viel Waldbesitz haben, Anfang Februar rund 30 Festmeter aus der Nähe von Weißbach bei Lofer versteigern lassen. Viel Nachschub bei dieser heißen Ware wird es voraussichtlich so schnell nicht mehr geben.

Betten für besseren Schlaf, viele Zirbenprodukte für Gesundheit und Wohlbefinden, Zirbenschnaps: Das sind nur ein paar Anwendungsgebiete für das sehr langsam gewachsene, hochfeste und aromatische Holz aus dem Hochgebirge.

Bäume aus Napoleons Zeiten

Zirbenholz Zirbe

ORF

Der Preis für Zirbenholz hat sich in den letzten zehn Jahren verdreifacht. Thomas Zanker ist Betriebsleiter der Saalforste in St. Martin bei Lofer (Pinzgau). Wenn der Bayer eine mehr als 200 Jahre alte Zirbenholzscheibe aus dem nahen Weißbach vor sich hat, dann hat er noch immer große Ehrfurcht: „Das ist schon eindrucksvoll, wenn man die Jahrringe des Baumes nachzählt. Wenn man dann feststellt, dass diese Zirbe ihre Jugend so um 1800 herum verbracht hat, zur Zeit der Napoleonischen Kriege hier in diesem Lande.“

Teure Hubschrauberflüge lohnen sich

Sturm Vaia hat im Herbst 2018 hunderte uralte Zirben im Gebiet der Kallbrunnalmen entwurzelt. Sie mit dem Hubschrauber ins Tal zu bringen, war bei 150 Euro Transportkosten pro Festmeter keine leichte Entscheidung. Letztlich brachte das Holz nun aber einen Ertrag von durchschnittlich 450 Euro pro Festmeter.

Zirben aus der Region Weißbach sind wegen ihrer sehr seltenen und sehr hohen Qualität in ganz Österreich begehrt, sagt Zanker: „In den Tuxer Alpen in der Nähe von Innsbruck gibt es fast reine Zirbenwälder. Die Zirbe ist die Hauptbaumart dieser Region, und dort gibt es dann auch mehr davon.“

Zirben wachsen extrem langsam

Außerhalb von Österreich wachsen gute Zirben auch in Südtirol, in den Karpaten, in der Hohen Tatra und in Russland. Schutz- und Bannwald-Aufforstung mit Zirben sei in den Alpen eine doppelte Investition in die Zukunft, ist der Experte überzeugt. Es dauert allerdings 50 Jahre, bis eine Zirbe zu blühen beginnt. Samen kommen ohnehin nur alle sechs bis acht Jahre.

Klimawandel bringt große Chancen

Der Klimawandel und die steigende Baumgrenze seien für die Zirbe aber eine Chance, sagt Zanker: „Die Leoganger Steinberge reichen bis zu den Gipfeln in 2.700 Metern Seehöhe hinauf. Da ist für den Anstieg der Waldgrenze doch noch einiges an Potenzial für die Zukunft vorhanden. Wir haben damit noch größere Flächen in größeren Höhen, wo sich in Zukunft im Klimawandel noch neuer Wald entwickeln könnte.“ Veränderungen hätten immer mehrere Gesichter, nicht nur negative, betont der Experte.

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Hohe Preise bei Versteigerung

ORF-Redakteurin Hannelore Hopfer hat sich im Saalachtal des Mitterpinzgaues umgesehen, warum Zirbenholz von dort so begehrt ist.