Weniger Schulabbrecher

Während 2015 noch 15 Prozent der Jugendlichen ihre Ausbildung nach neun Jahren Pflichtschule abgebrochen haben, sind es derzeit nur noch elf Prozent. Mit ein Grund dafür sei die Schulsozialarbeit, so die Verantwortlichen des Landes.

Nach Erhebung der Schulabbrecherzahl im Jahr 2015 hat das Land an 46 Schulen im gesamten Bundesland 19 Sozialarbeiter eingestellt. Diese Maßnahme zeigt jetzt erste Erfolge. Was in den Sitzungen mit den Schulsozialarbeitern besprochen wird, ist im Detail für alle Beteiligten streng vertraulich. Dass jemand zum Reden da ist, sei jedoch enorm wichtig, sagt die Schülersprecherin der Polytechnischen Schule Salzburg, Jelena Jovanovic. „Entweder die Schüler sind mit der Schule überfordert oder haben private Probleme. Dann schmeißen sie meist die Schule, weil sie es nicht mehr packen und sich nicht mehr konzentrieren können. Darum finde ich es gut, dass jemand da ist zum Reden“, sagt die 15-Jährige.

Gegen Mobbing und kulturelle Differenzen

Die sozialen Maßnahmen von Bildungsdirektion und Landesregierung richten sich vor allem an Pflichtschulen und berufsbildende höhere Schulen. Die soziale Hilfestellung führt zu besseren Ergebnissen in der Schule, zeigt die Auswertung der aktuellen Statistik. „Jetzt ist es so, dass sich der Lehrer um die ganze Klasse kümmern muss und ich als Schulsozialarbeiterin kann mich ums Individuum kümmern und auf die einzelnen Schüler eingehen“, sagt Schulsozialarbeiterin Martina Spitzer vom Verein „Neustart“. „Seit 2015 haben wir die Gelder für die Schulsozialarbeit verneunfacht auf inzwischen 750.000 Euro. Wir haben 19 Schulsozialarbeiter, die 360 Stunden pro Woche unsere Schüler unterstützen“, sagt dazu Bildungslandesrätin Maria Hutter (ÖVP).

Größter Fortschritt bei jungen Migrantinnen

Welche Schulen mit Sozialarbeitern ausgestattet werden, entscheidet die Bildungsdirektion. Oft sind es aber Schulen mit hohem Migrantenanteil, denn gerade bei jungen Mädchen war die Schulabbrecherquote hier besonders hoch. Mit Hilfe der Sozialarbeiterinnen konnte sie jetzt von 40 auf 23 Prozent gesenkt werden. „Manche denken, jüngere Menschen haben nicht so viele Probleme im Leben, aber jeder Mensch hat seine Probleme“, sagt die 16-Jährige, Mohadesa Hussaini aus der HAK Oberndorf (Flachgau).

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Schulsozialarbeiter senken Abbrecherquote

Individuelle, professionelle Hilfe verschafft Schülern deutlich bessere Chancen, sich auf den Unterricht zu konzentrieren und die Ausbildung abzuschließen.