Slot-System: „10.000 Reisebusse weniger“

Das neue Slot-System zur Beschränkung des Reisebus-Tourismus in Salzburg werde im ersten Jahr zu 10.000 Bus-Ankünften weniger führen. Das prophezeit Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) für die erste Jahresbilanz im Juni.

Die Stadt Salzburg hat die Registrierungspflicht für Reisebusse im Juni 2018 eingeführt. Gegen eine Gebühr von 24 Euro werden Zeitfenster vergeben, in denen die Buslenker die Gäste aussteigen lassen und wieder aufnehmen können. Der Höchststand in einem Jahr sei vor Einführung der Slots bei rund 50.000 Bussen gelegen, erklärte ein Sprecher von Preuner am Freitag. Von Anfang Juni 2018 bis Juni 2019 werden nun rund 40.000 Busse prognostiziert, also 10.000 weniger.

Andrang soll noch weiter gebremst werden

Ziel ist eine Anzahl von 30.000 Bussen pro Jahr, was für die Stadt ein verträglicher Level sei, so der Sprecher. Angedacht wird auch eine Gebührenerhöhung auf etwa 38 Euro. Der Bürgermeister will in Zukunft noch die Aufenthaltsdauer mitberücksichtigen. „Wer länger bleibt und höhere Wertschöpfung lukriert, soll bei der Anreise bevorzugt werden.“

Touristengruppe steigt aus Reisebus aus

ORF

Zeitfenster gegen immer mehr Massentourismus

Die Reservierungspflicht gilt für die Busterminals in der Paris-Lodron-Straße und im Nonntal. Von Anfang Juni 2018 bis 6. Jänner wurden 52.900 Slots verkauft. Die Zahl der erfassten Reisebusse betrug demnach 27.800 - etwas mehr als die Hälfte der vergebenen Slots, weil nicht jeder Bus auch tatsächlich immer zwei Mal in die Stadt fährt. Die maximale Auslastung der 20-minütigen Slots wurde zu Kernzeiten immer wieder erreicht. Am stärksten Tag, dem 8. Dezember, wurden in den beiden Terminals mehr als 300 Busse registriert.

Bei dem Online-Buchungssystem können Busunternehmen mit einer einmaligen Registrierung ein Kundenkonto einrichten. Für die gewünschten Zufahrten für die An- und Abreise von Gästen werden dann Slots von jeweils 20 Minuten Standzeit an Terminals gebucht. Als Buchungsbestätigung erhalten die Busunternehmen einen QR-Code, der ausgedruckt oder auf dem Smartphone des Chauffeurs abgespeichert werden kann.

Pro Stunde knapp 40 Busse möglich

Die Zufahrt zu den beiden Terminals kann nur an genau vorgegebenen Routen erfolgen. Pro Stunden können an den beiden Terminals 39 Busse abgefertigt werden. Diese Gebühr dient zur Aufwandsabdeckung für den Betrieb und die Überwachung des Systems.

Im Jänner 2019 machte sich der Bürgermeister von Hallstatt mit einer Delegation bei einem Besuch in Salzburg ein Bild von dieser Regelung. Der Gemeinderat der Salzkammergut-Gemeinde hat gestern, Donnerstag, limitierte Slots für Reisebusse nach dem Vorbild der Stadt Salzburg beschlossen.

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