Matura-Projekt für mehr Wahlbeteiligung

Schüler einer Maturaklasse der HTBL Salzburg wollen die Jugend motivieren, sich stärker in der Demokratie und bei Wahlen zu beteiligen. „Net sudern – wählen gehen“ heißt ihre Initiative.

24.02.19 Cybermobbing mangelnde Zivilcourage bei Jugendlichen Studie KPH Krems

ORF

Interessieren sich junge Leute mehr für Smartphones als für die Demokratie?

Die Jugend sei „politikverdrossen“ und habe „Null Bock auf Politik“, das ist häufig zu hören. Das stimme so nicht, sagen Experten. Allerdings könne die Wahlbeteiligung junger Leute durchaus besser sein, vor allem auch bei Erstwählern. Das junge Trio der HTBL Salzburg wird sein Projekt am Donnerstag öffentlich präsentieren – in der Tribüne Lehen.

„Wer nur sudert, verändert nichts“

Die angehende Maturantin Lia Marie Radauer sagt, es würden viele zu wenig junge Leute zur Wahl gehen: „Sie sind fehlinformiert oder zu wenig informiert. Wir haben uns eben das Ziel gesetzt, diese Irrtümer wegzubekommen." Ihre Klassenkollegin Mira Schwab ergänzt, oft würden Personen über direkte Probleme wie den Verkehr jammern: „Sie nehmen nicht wahr, dass das in direkter Verbindung zur Politik. Daher muss man sie informieren, dass sie dieses Thema, über das sie sudern, durch Wahlen verändern können.“

Bildergalerie:

Wert des Wahlrechtes verdeutlichen

Und genau das haben Mira, Lia Marie und ihr Klassenkollege Sebastian Panosch auch getan. Mit ihrem gemeinsamen Matura-Diplomprojekt „Net sudern - wählen gehen“ wollen sie Gleichaltrigen den demokratischen Wert des Wahlrechtes verdeutlichen: „Erstens ist die Frage, wie man wählen kann. Was muss ich für die Briefwahl wann beantragen? Wir haben über diese Informationen eine Info-Grafik erstellt. Weil man visuell den Jugendlichen viel besser erklären kann, wie solche Dinge funktionieren. Es geht auch um die Struktur, wie der Gemeinderat aufgebaut ist, und was Fraktionen machen.“

Mehr Infos für Erstwähler

Eine Plakatkampagne begleitet das Projekt. Die Stadt Salzburg unterstützt das Projekt finanziell. Das Wahlrecht sei nämlich wertvoll.

Gerade auch für die, die zum ersten Mal wählen dürfen, sagt Sebastian Panosch: „Ich habe keine Recht zu sudern, wenn ich nicht zur Wahl gegangen bin. Wenn ich jetzt am 10. März wählen gehe und danach sudere, dann ist es O.K. Dann kann ich sagen, ich wollte etwas dagegen machen. Aber meine Stimme war eben auf der anderen Seite.“