Heiße Debatte um alten Sessellift

Der alte Hahnbaum-Sessellift in St. Johann (Pongau) beschäftigt nun die Landespolitik. Manche wollen ihn stilllegen und einen Schlepplift errichten. Eine Bürgerinitiative hat dagegen viele Unterschriften für den Fortbestand gesammelt.

Die ÖVP kann sich auf Landesebene inzwischen vorstellen, auch Geld des Landes für ein Alternativprojekt zum alten Sessellift bereitzustellen. Er sei unwirtschaftlich, in die Jahre gekommen und habe kaum zahlendes Publikum, sagen jene, die den mehr als 40 Jahre alten Sessellift stilllegen wollen. Er ist dennoch eine Art St. Johanner Wahrzeichen. Der Hahnbaumlift bewegt viele Gemüter.

In der Stadtgemeinde war sich die Politik bisher einig, den Lift zu schließen. Vor der nun bald kommenden Gemeindevertretungswahl driften die Ansichten aber wieder auseinander.

ÖVP im Landtag: „Mitzahlen möglich“

Im Salzburger Landtag kann sich ÖVP-Tourismussprecher Hans Scharfetter vorstellen, auch Landesgeld für eine Alternative zum umstrittenen Sessellift bereitzustellen. Ein neuer Schlepplift könnte mitfinanziert werden, so Scharfetter: „Die Voraussetzung ist Eigeninitiative bei den Betreibern. Und am Ende des Tages muss das Projekt wirtschaftlich laufen. Auch das Beihilfe-Recht muss eingehalten werden. Dann ist es durchaus vorstellbar, dass das Land Salzburg mitzahlt.“

FPÖ will Chancen für Jugend erhalten

Die Freiheitlichen wollen per dringlichem Antrag ebenfalls Subventionen für den Hahnbaumlift - allerdings für den Fortbestand des alten Sesselliftes. Das wäre ein Bekenntnis zur Erhaltung des regionalen und lokalen Tourismus, sagt der blaue Landtagsabgeordnete Hermann Stöllner: „Die Kinder können dann dort weiterhin das Skifahren lernen. Das sind dann in Zukunft die Kunden der großen Skigebiete.“

Am vergangenen Freitag haben in St. Johann rund 250 Menschen für die Erhaltung des alten Sesselliftes demonstriert. Am Tag zuvor gab es an der Liftkasse nur acht zahlende Skifahrer.