Frauenmorde: Gewaltschutzzentrum warnt

Nach der Häufung von Frauenmorden in Österreich rät das Salzburger Gewaltschutzzentrum gefährdeten Frauen, dringend Hilfe zu suchen. In den ersten drei Wochen des neuen Jahres sind in Österreich vier Frauen ermordet worden, im Vorjahr waren es 41.

Die meisten Morde an Frauen geschehen in der Familie. Mit Ausnahme des Mordfalls einer jungen Frau in Zell am See (Pinzgau) im Oktober ist Salzburg von der Häufung von Frauenmorden zwar wenig betroffen. Dennoch ist Renée Mader vom Salzburger Gewaltschutzzentrum höchst alarmiert. Sie beobachtet auch bei uns einen langsamen Rückschritt in alte Familienmuster, in denen der Mann anschafft und die Frau zu gehorchen hat. Damit verbunden sei auch eine Zunahme von Unterdrückung, Bedrohung und Handgreiflichkeiten.

„Übergriffe hören nicht von alleine auf“

Daher ist ihr dringender Appell an Frauen, sich sofort Hilfe zu suchen, bevor es wirklich zum Äußersten kommt: „Schon wenn ein ungutes Gefühl da ist. Wenn man unsicher ist, wie der Mann, der Bruder oder der Schwager reagiert, wenn man ihn antrifft. Das sind schon Momente, wo es sinnvoll ist, sich Unterstützung zu holen“.

Renée Mader unterstreicht ihren dringenden Appell. Diese Übergriffe würden nicht von alleine aufhören. Selbst wenn sich Gewaltausüber dann entschuldigen würden. Eine Verhaltensänderung sei nur möglich, wenn Unterstützung von außen dazu kommt. Das Salzburger Gewaltschutzzentrum berät auch anonym. Unterschiede zwischen österreichischen Familien und Zuwandererfamilien, was Gewalt betrifft, werden dort übrigens nicht beobachtet.

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