Bisher zu wenig Rotwild erlegt

Die Salzburger Jägerschaft hat heuer noch nicht genug Rotwild erlegt und damit die gesetzliche Quote noch nicht erfüllt. 6.500 Hirschkühe und Hirsche müssten landesweit erlegt werden, vor allem um den Jungwald vor Verbiss zu schützen.

Etwa 15.000 Hirsche, Hirschkühe, und -kälber gibt es im Bundesland Salzburg, rund 40 Prozent sollen nach dem Abschussplan pro Jahr erlegt werden. Heuer sind laut Behörde 6.500 Stück Rotwild vorgeschrieben.

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Pro Jahr sollten 6.500 Stück Rotwild erlegt werden

Diese Abschussquote ist bislang bei weitem nicht erfüllt - es fehlen noch 20 Prozent. Durch den milden Herbst suchen die Tiere nämlich Kälte in höheren Lagen, weil sie bereits das Winterfell tragen, sagt Landesjägermeister Max Mayr-Melnhof. „Das Wild kommt von den Bergen nicht herunter, weshalb wir uns schwerer tun als in anderen Jahren, die vorgesehene Quote von Abschüssen zu erfüllen.“

Rotwild weicht vor Menschen in höhere Lagen aus

Das warme Herbstwetter hat zudem die Wandersaison verlängert, auch dieser Umstand hat das Rotwild in unwegsameres Gelände getrieben. „Das Rotwild meidet den Menschen und flüchtet in höhere Lagen, wo weniger los ist“, erläutert Max Mayr-Melnhof.

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Die Abschussquote ist heuer aber bei weitem nicht erfüllt

Der Landesjägermeister zeigt sich jedoch zuversichtlich, die Abschussquote noch erfüllen zu können. „Wir haben im Bundesland Salzburg genug Jägerinnen und Jäger. Wir müssen eben einfach noch mehr rausgehen“, betont Mayr-Melnhof.

Mehr Fliegen als mögliche Krankheitsüberträger

Der milde Herbst hat aber auch anderen Wildarten wie Gemsen zu schaffen gemacht, ergänzt Gabi Fidler, Tierärztin. "Die haben sich vom Körper und vom Fell her schon auf den Winter eingestellt. Und das macht ihnen Probleme, weil sie in so einer Phase hitzeempfindlich sind, was ihnen Stress macht.

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Das Wild flüchtet in höhere Lagen und bleibt dort

Dazu kommt der Umstand, dass durch das milde Wetter im Herbst noch viel mehr Fliegen vorhanden waren, die Krankheiten übertragen können. Und dadurch gibt es eben auch mehr Krankheitsfälle. So hatten wir heuer zum Beispiel mit der Gemsenblindheit zu kämpfen."

Erwärmung hat massive Auswirkungen auf Wildtiere

Klimawandel und Erderwärmung werden auf Dauer beträchtliche Auswirkungen auf Wildtiere haben - vor allem auf die Kältespezialisten unter ihnen, warnt Hubert Stock von der Initiative „Respektiere Deine Grenzen“.

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„Schneehasen haben zum Beispiel das Problem, dass sie im Winter weiß gefärbt sind. Sollten wir in Zukunft auch im Hochgebirge Winter ohne Schnee haben, dann hat der Schneehase natürlich ein Problem, weil er in der dann braunen Natur mit seinem weißen Fell nicht mehr getarnt ist und eine leichte Beute werden könnte“, erläutert Stock. Wenn es im Alpenraum um durchschnittlich zwei bis drei Grad wärmer wird, kommt die Tierwelt also gehörig ins Wanken.

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Bisher zu wenig Rotwild erlegt

Die Salzburger Jägerschaft hat heuer noch nicht genug Rotwild erlegt und damit die gesetzliche Quote noch nicht erfüllt. 6.500 Hirschkühe und Hirsche müssten landesweit erlegt werden.

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