Vorwurf: Jäger schießen zu wenig Wild

Der Rechnungshof kritisiert die Salzburger Jägerschaft, dass diese zu wenig Wild schießt. Zu viel Wild-Verbiss an den Pflanzen würde den Zustand der Wälder verschlechtern. Der Rechnungshof fordert deshalb Fütterungspläne.

In Salzburg sind knapp 10.000 Jäger registriert, sie kümmern sich um 1.055 offizielle Jagdgebiete. Obwohl die Abschusspläne in Salzburg zu 94 Prozent erfüllt wurden, ist die Quote dem Rechnungshof noch immer zu wenig.

Rotwild nicht mehr geworden

Die Zahl des Rotwildes, so bezeichnet wegen der roten Fellfarbe, liegt in Salzburg bei rund 19.000 und stieg in den vergangenen Jahren nicht. Um den Zustand der Wälder aber zu verbessern müsse das Rotwild in Salzburg weniger werden. Seit zehn Jahren gelingt es aber nicht die Zahl des Rotwildes in Salzburg auf ein waldverträgliches Maß zu reduzieren.

Zuspruch bekommt die Rechnungshof-Kritik von der Salzburger SPÖ. Am Beispiel der Bayerischen Staatsforste stelle die Landes-Partei schon im Vorjahr fest, dass ohne ausreichenden Wildabschuss ein gesunder Wald nicht möglich ist. "Wir sind alle gefordert, mit Jägern und Förstern einen gemeinsamen Weg auf Augenhöhe zu finden, um unseren Wald zu schützen“, forderte SPÖ-Forstwirtschaftssprecher Roland Meisl.

Salzburgs Wälder zu zwei Drittel beschädigt

Der Rechnungshof kam in seinem Bericht zu dem Ergebnis, dass Salzburgs Wälder zu zwei Drittel stark von Wild beschädigt sind. Der Schaden durch Wildverbiss wirke sich auch finanziell aus. Das Ausmaß in Salzburgs Wäldern beträgt insgesamt sechs Millionen Euro. Am Beispiel des Futtertagesbedarfs eines Hirsches zeigt sich, dass ein Wild mit bis zu zwei Metern Körperlänge täglich bis zu 20 Kilogramm Grünfutter frisst.

Der Rechnungshof kritisierte zudem, dass Wald-Schutzmaßnahmen in den vergangenen Jahren nicht ausreichend durchgeführt wurden oder die gesetzlichen Möglichkeiten nicht ausreichend waren und fordert deshalb Fütterungspläne. Solche Fütterungskonzepte gebe es laut Rechnungshof derzeit weder in Salzburg, Tirol und Kärnten.