Christkindlmarktstände: Ruf nach Transparenz

Bei der Vergabe der Stände auf dem Christkindlmarkt in der Salzburger Altstadt brauche es mehr Transparenz, fordert die grüne Bürgerliste. Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) sieht aber keinen Anlass für Änderungen.

Ein Erkenntnis des Europäischen Gerichtshofes lege den Schluss nahe, dass die Vergabe der Stände auf dem Markt, der jährlich gut eine Million Besucher anzieht, ausgeschrieben werden müsse. Das betont Bürgerlisten-Gemeinderätin Ingeborg Haller. Zum Beispiel in Graz würden die Weihnachtsstände ausgeschrieben.

Vergabe über Christkindlmarkt-Verein im Visier

„Wir haben in Salzburg das eigenwillige System, dass die Stadt zwar die Standplätze vergibt, der Vorschlag aber über den Christkindlmarkt-Verein erfolgt“, sagt Haller. „Bis heute ist nicht geklärt, ob diese Vorgangsweise überhaupt EU-konform ist - transparent ist sie jedenfalls nicht.“ Sie will das Kontrollamt deshalb jetzt mit einer Prüfung der Standvergabe in den Jahren 2010 bis 2017 beauftragen - einen entsprechenden Antrag werde sie im Kontrollausschuss am Montag stellen, so Haller. Zudem richtete sie eine neuerliche Anfrage den Bürgermeister Preuner - denn bei ihrem letzten Vorstoß vor zwei Jahren habe sie keine zufriedenstellenden Antworten bekommen, so Haller.

Besuchermassen auf dem Salzburger Christkindlmarkt in der Nacht mit Ständen, im Hintergrund die Dombögen

wildbild.at

Der Salzburger Christkindlmarkt zieht jährlich gut eine Million Besucher an

Bürgermeister Preuner verstand die Aufregung am Freitag auf ORF-Anfrage nicht ganz: Die Organisation und Vergabe der Stände über den Christkindlmarkt-Verein funktioniere seit Jahrzehnten „hervorragend“. Für ihn gebe es deshalb keinen Anlass, etwas zu ändern, so Preuner. Mit einem Vergabeverfahren durch die Stadt „wird der Markt nicht besser und die Einnahmen werden nicht höher“, zeigte sich Preuner überzeugt.

Link: