Pass Lueg: 350 Tonnen-Brücke eingehoben

Beim Pass Lueg bei Golling (Tennengau) und Werfen (Pongau) erneuern die ÖBB ihre mehr als 100 Jahre alten Eisenbrücken. In der Nacht auf Mittwoch wurde die erste der beiden Neubauten mit einem Spezialkran für sehr schwere Lasten auf ihren Platz gehoben.

Es ist kurz nach zwei Uhr früh, die Anspannung ist deutlich zu spüren. Alle warten auf den letzten Nachtzug auf der Salzachtal-Strecke, ehe es ein Zeitfenster von knapp zwei Stunden gibt. Die 350 Tonnen schwere, 70 Meter lange und zehn Meter hohe Brücke wird eingehoben. Sie ist seit Juni direkt neben der Baustelle von Ingenieure, Stahlbauern, Schlossern und Schweißern zusammengebaut worden.

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Wind hätte Arbeit stark erschweren können

In dieser Größenordnung ist es auch für den Projektleiter Alexander Schmidl von Waagner Biro ein technisches Neuland, wie er betont.

Größte Befürchtung ist, dass der Wind nicht zu stark wird: „Die Angriffsfläche ist sehr groß. Wir haben mit den Führungsleinen alle Hände voll zu tun, dass sich die Brücke nicht verdreht durch den Wind.“

Von dem bei Föhnstürmen in der Schlucht des Pass Lueg oft sehr starken Wind bleibt das Team in der Nacht auf Mittwoch komplett verschont. Eine gute stunde dauert es dann, die Brücke hoch und dann über das zweite bestehende Gleis zu heben, ehe der Koloss aus Stahl auf die Brückenlager gesenkt und zentimetergenau eingepasst werden kann.

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Neue Eisenbahnbrücke eingehoben

In der Nacht auf Mittwoch ist beim Pass Lueg die neue Eisenbahnbrücke an ihren Platz gehoben worden - eine Mammutaktion.

Wenig Platz in enger Schlucht

Alles geht gut, ist auch ÖBB-Pressesprecher Robert Mosser erleichtert: „Es ist spektakulär in dieser Schlucht, wo links und rechts die Felswände sind. Es gibt nur die Salzach, die Straße und unsere Bahntrasse. Es steht sehr wenig Platz zur Verfügung, um alle Arbeiten durchführen zu können.“

Am 7. Dezember soll dann der erste Zug über die neue Brücke beim Pass Lueg fahren. Bis dahin wird noch die alte Brücke des zweiten Gleises - parallel neben der neuen - benutzt. Dann wiederholt sich der ganze Vorgang für das zweite Gleis.

Auch hier wird wieder die alte Brücke stillgelegt und gegen einen neuen Koloss ausgetauscht. In zwölf Monaten soll das ganze Projekt dann abgeschlossen sein.

Reinhard Grabher, ORF Radio Salzburg

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