Um ein Viertel mehr Privatkonkurse

Im Land Salzburg haben die Privatkonkurse in den vergangenen zwölf Monaten um ein Viertel auf 462 zugenommen. Österreichweit waren es gut 10.000. Hauptgrund dafür ist das neue Gesetz, dass Privatkonkurse deutlich erleichtert.

462 Salzburger haben zwischen November 2017 und Ende Oktober 2018 Privatkonkurs angemeldet. Zum Vergleich - Im Burgenland hat sich die Zahl der Privatkonkurse mehr als verdoppelt. In der Steiermark betrug der Anstieg fast 90, in Niederösterreich 80 Prozent. Im österreichweiten Schnitt lag er immerhin bei rund 50 Prozent. Hauptgrund für diesen starken Anstieg ist ein neues Gesetz, das Privatkonkurse erleichtert. So ist die frühere Mindestquote von zehn Prozent der Schulden bei der Rückzahlung abgeschafft worden. Außerdem müssen jetzt nur mehr fünf statt bisher sieben Jahre lang Schulden zurückgezahlt werden.

Höhere durchschnittliche Verschuldung

Gestiegen ist nicht nur die Zahl der Privatkonkurse, sondern auch die durchschnittliche Höhe der Verschuldung: Sie ist um fast die Hälfte auf knapp 167.000 Euro angestiegen. Schuld daran ist der Wegfall der zehnprozentigen Mindestquote. Daher haben auch etliche frühere Unternehmer Privatkonkurs angemeldet, sie hatten zum Teil Verbindlichkeiten von mehr als einer Million Euro, was diesen Durchschnittswert stark erhöht hat.

Links:

• Neues Konkursrecht nutzt vielen Schuldnerinnen (salzburg.ORF.at; 5.3.2018)
• Doppelt so viele Privatkonkurse (salzburg.ORF.at; 9.2.2018)
• Privatkonkurse: Erleichterungen für Schuldner (salzburg.ORF.at; 1.11.2017)