Verkehrsexperte Gasteiger fordert mehr Zusammenarbeit

Das Verkehrschaos in und um die Stadt Salzburg sei nur durch einheitliche Planung in Griff zu bekommen. Um diese müsse sich das Land kümmern, sagt der frühere Salzburg AG-Vorstand und Ex-Landesverkehrsreferent Arno Gasteiger (ÖVP).

Bisher hätten Stadt, Land und Umlandgemeinden bei der Lösung der Probleme nicht an einem gemeinsamen Strang gezogen. Es müsse künftig nach diesem Motto vorgegangen werden, betont Gasteiger:

„Das Land plant den Gesamtverkehr für Stadt und Land, bestellt die Infrastruktur und die öffentlichen Hände der verschiedenen Ebenen bezahlen ihre Anteile. Es geht nicht nur um den Obus, es geht auch um Albus, Postbus und S-Bahn. Die Planung müsse über alle Verkehrsunternehmen hinweg laufen. Land, Stadt und Umlandgemeinden müssten dann den Verkehr für ihre Bedürfnisse bestellen und für die Abgänge auch finanziell geradestehen.“

Arno Gasteiger, Ex-Chef der Salzburg AG

ORF

Arno Gasteiger, früherer Chef der Salzburg AG und Ex-Landespolitiker

„Mehr Öffis kosten mehr Geld“

Gasteiger ergänzt, wenn man mehr öffentlichen Verkehr gegen das Stauchaos haben will, dann werde man insgesamt auch mehr bezahlen müssen: „Die Partner haben in den vergangenen Jahren keine gemeinsame Linie gefunden. Es fehlte am Planungs- und Gestaltungswillen.“

Indirekte Bestätigung der Kritik an Salzburg AG

Was sagt der Ex-Manager und Ex-Politiker zur Kritik an der Salzburg AG, wonach diese möglichst hohe Dividenden an ihre Eigentümer Stadt, Land und Energie AG in Oberösterreich ausgezahlt und möglichst wenig Geld in den öffentlichen Verkehr investiert habe?

Arno Gasteiger sagt dazu, wer diesen Eindruck gewonnen habe, könne das sehr wohl glauben. Er selbst habe sieben Jahre lang die Arbeit seiner Nachfolger nicht kommentiert: „Ich werde das auch weiterhin nicht tun.“ Aber er würde dem geschilderten Eindruck nicht widersprechen, so der Salzburger.