Ärger über Aus für Gratiszahnspange

Ab 1. Oktober drohen den Eltern von Kindern, die bisher in den Genuss der Gratiszahnspange gekommen sind, erhebliche Kosten. Der Grund ist, dass die Salzburger Kieferorthopäden den Vertrag mit der Gebietskrankenkasse nach einem Streit aufgekündigt haben.

Nach der dreimonatigen Kündigungsfrist ist es ab 1. Oktober soweit. Nach drei Jahren ist die Gratiszahnspange in Salzburg Geschichte. Die Kieferorthopäden haben den entsprechenden Vertrag mit der Gebietskrankenkasse einseitig gekündigt. Einen Nachfolgevertrag gibt es bis jetzt noch nicht und so ist nur absehbar, dass die Patienten die Kosten tragen werden müssen.

Ärztekammer und Krankenkasse uneins

Grund für die Vertragskündigung sei laut dem Präsidenten der Zahnärztekammer Salzburg, Martin Hönlinger, der zu hohe Verwaltungsaufwand und die fehlende Wertschätzung der Gebietskrankenkasse. Der Obmann der Salzburger Gebietskrankenkasse Andreas Huss sieht das anders: „Wir sehen ja was die Kieferorthopäden für Nicht-gratis-Zahnspangen verlangen. Da werden durchaus Honorare von 5.000 bis 7.000 Euro verlangt. Durch den bundesweiten Vertrag bekommen die Kieferorthopäden 3.600 Euro und das ist ihnen offenbar zu wenig.“ Die Salzburger Ärzte seien, so Huss, mit einem Honorar, das in acht anderen Bundesländern akzeptiert würde, offenbar nicht zufrieden.

Fest steht, dass mehr als 1.500 Kinder und Jugendliche in Salzburg durch die Vertragskündigung in der Luft hängen. Sie sind bereits in Behandlung in der bisherigen Gratiszahnspangenregelung. Fix ist nur, dass deren Eltern nun die Kosten tragen werden müssen, wie hoch genau diese sein werden, ist allerdings unklar, da es derzeit noch keinen Nachfolgevertrag zwischen Kieferorthopäden und Kasse gibt. Von den künftig zu erwartenden Behandlungskosten für Zahnspangen zwischen 5.000 und 7.000 Euro, übernehme die Gebietskrankenkasse jedenfalls maximal um die 3.000 Euro, heißt es derzeit.

Link:

Gratiszahnspange vor dem „Aus“ (salzburg.ORF.at; 25.6.2018)