Immer mehr Kinder werden zu Hause unterrichtet

Am Montag startet für rund 73.000 Kinder und Jugendliche das neue Schuljahr. Immer mehr Kinder werden von ihren Eltern zum häuslichen Unterricht angemeldet. Experten beobachten, dass es meist Kinder von Eltern aus höheren Bildungsschichten sind.

115 Kinder waren im vergangenen Schuljahr in Salzburg in häuslichem Unterricht, das heißt von der Schule abgemeldet. Das sind um 30 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren. Besonders in der Neuen Mittelschule sind die Abmeldungen sprunghaft angestiegen. Vor zwei Jahren waren sieben Kinder für Privatunterricht abgemeldet, ein Jahr darauf waren es bereits 27.

„Staatliche Schulen als Lernfabriken kritisiert“

Der Trend sei besonders bei höher gebildeten Familien zu beobachten, sagt Erziehungswissenschaftler Franz Hoffmannn von der Universität Salzburg: „Es gibt doch immer wieder Kritik an der Regelschule, dass diese zu stark auf den Wettbewerb setzen würde, dass die staatlichen Schulen Lernfabriken seien. Das bewegt Eltern dazu, darüber nachzudenken, ihre Kinder nicht in die Schule zu schicken. Das ist in Österreich möglich, da es nur eine Unterrichtspflicht, aber keine Schulpflicht gibt.“

Prüfung am Ende des Jahres

Die abgemeldeten Kinder werden von den Eltern zu Hause unterrichtet oder in privaten Lerngruppen. Die Schulbehörde prüft das in den wenigsten Fällen nach. Entscheidend ist, dass die Kinder jeweils am Ende des Schuljahres über den kompletten Lehrstoff eine staatliche Prüfung ablegen.

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