Keine Osterferien für Kindergartenpädagoginnen

Das geplante Gemeindebediensteten-Gesetz streicht Kindergartenpädagoginnen die Osterferien. Der Unmut ist groß, die zuständige Landesrätin verwies auf eine Vereinbarung zwischen Gewerkschaft und Gemeindeverband.

Der Urlaubskalender der Salzburger Kindergartenpädagoginnen umfasst bislang fünf Wochen Urlaub plus Weihnachtsferien und plus Osterferien. Betreuerinnen in Krabbelgruppen und in alterserweiterten Gruppen haben hingegen nur fünf Wochen Urlaub, also rund drei Wochen weniger als ihre Kolleginnen im Kindergarten. Das soll im neuen Gesetz angeglichen werden. Die Krabbelgruppen-Betreuerinnen bekommen Weihnachtsferien, dafür werden den Kindergärtnerinnen die Osterferien genommen.

Proteste von FPÖ und Grüne

Von Lohnkürzung sprach FPÖ-Familiensprecherin Karin Berger, von fehlender Verbesserung der Arbeitsbedingungen Grüne-Klubvorsitzende Martina Berthold. Die Vertretung der Kindergartenpädagoginnen selbst organisierte wegen der Aufregung kurzfristig eine Informationsveranstaltung mit 270 Kolleginnen, ist aber noch zurückhaltend.

Vernetzungstreffen Kindergartenpädagoginnen

BPKS

Bei der kurzfristig einberufenen Informationsveranstaltung waren rund 270 Kindergartenpädagoginnen dabei

Vereinbarung Teil der Gehaltsverhandlungen

Die zuständige Landesrätin Andrea Klambauer (NEOS) versteht die Aufregung nicht. Das neue Dienstrecht gelte nicht für aktuelle Betreuerinnen, nur für künftige Verträge. Außerdem sei die Streichung der Osterferien mit Gewerkschaft und Gemeinden seit Langem vereinbart. Das stimmt, hieß es aus der Salzburger Gewerkschaft für Gemeindebedienstete „Younion“. Die Osterferien-Streichung sei Teil der Verhandlung für die Gehaltserhöhung der Kindergärtnerinnen vor drei Jahren gewesen. Und das habe für einzelne immerhin um 600 Euro brutto pro Monat mehr bedeutet, hieß es von der Gewerkschaft.

Kindergartenpädagoginnen widersprechen

Die Sprecherin der Berufsgruppe der Pädagoginnen in Kinderbildungseinrichtungen Salzburgs (BPKS) Monika Mitterwallner widerspricht dem. Die Karwoche und dementsprechend die freien Tage seien bei den damaligen Lohnverhandlungen keineswegs Verhandlungsgegenstand gewesen. Davon hätte man jetzt erst erfahren, so Mitterwallner.

800 Kindergartenpädagoginnen in den Gemeinden

In den Salzburger Gemeinden arbeiten 800 Kindergartenpädagoginnen, 400 Pädagoginnen sind in der Tagesbetreuung, also beispielsweise bei Krabbelgruppen, angestellt. Zusätzlich gibt es in der Stadt 300 Kindergärtnerinnen, für die das neue geplante Gesetz nicht gilt, weil sie Angestellte des Magistrats der Stadt Salzburg sind.