Sommer „zu warm, nicht außergewöhnlich“

Der heurige Sommer ist zwar im langjährigen Vergleich zu warm gewesen - allerdings nicht so stark, wie viele glauben. Diese Bilanz ziehen Meteorologen am letzten Tag des meteorologischen Sommers.

Sowohl bei den Temperaturen als auch bei der Trockenheit hielt sich die Abweichung in Grenzen - gerade im Vergleich zu den Rekordsommern 2003 oder 2015. In Salzburg lagen die Temperaturen etwa eineinhalb Grad über dem langjährigen Mittel der Jahre 1981 bis 2010, so Meteorolge Alexander Ohms. „Das ist im Vergleich zu diesem 30-jährigen Zeitraum sehr viel, wenn man aber die Sommer der letzten Jahre anschaut, dann ist der Sommer gar nicht so extrem ausgefallen“, sagte Ohms. 2015 und 2017 gab es höhere Werte und mehr Hitzetage - „wir befinden uns also mittendrin in einem steigenden Temperaturniveau, wo heiße Sommer zur Normalität und nicht zur Ausnahme werden.“

Blick über den Mattsee im Sommer mit Segelbooten

LMZ/Otto Wieser

An heiße Sommer müsse man sich gewöhnen, so der Meteorologe

Seit 2000 klettern Temperaturen messbar nach oben

Schon seit dem Jahr 2000 klettern diese Werte nach oben. Sechs der zehn heißesten Sommer gab es nach 2000. „Das ist ein ganz eindeutiger Trend. Solche Temperaturen wie wir es in den letzten Jahren messen, die gab es innerhalb des 20. Jahrhunderts kaum“, erklärte der Meteorolge.

Überall war es zu trocken

Im ganzen Land war es im Sommer 2018 zu trocken, auffällig aber vor allem im nördlichen Flachgau. Das Niederschlagsdefizit schleppe man aber schon seit Anfang des Jahres mit, so der Meteorologe. Alle Monate waren deutlich zu trocken. „Um dieses Defizit aufzufüllen bedarf es einer längeren feuchten, niederschlagsreichen Periode - da reichen nicht ein paar Tage oder zwei Wochen. Das kann sich nur über Monate wieder normalisieren“, sagte Ohms - mehr dazu in: Trockenheit im Norden immer schlimmer (salzburg.ORF.at; 17.8.2018)

Wenig Blitze und wenig Unwetter

Im Vergleich zu den vergangenen Jahren gab es deutlich weniger Gewitter und Blitze. Das sei der stabilen und hochdrucklastigen Luft geschuldet. „Es konnten sich trotz der Hitze wenig Gewitter bilden.“ Natürlich habe es aber auch einzelne Unwetter-Fronten gegeben, wie etwa in Saalbach, wo vergangene Woche schwere Unwetter Schäden in Millionenhöhe angerichtet haben - mehr dazu in: Glemmtal: Zwei Millionen Euro Unwetterschäden (salzburg.ORF.at; 31.8.2018)

verschüttete Liegestühle

Land Salzburg/Melanie Hutter

Schwere Unwetter wie beispielsweise im Glemmtal waren im heurigen Sommer eher die Ausnahme

An Sommer wie heuer gewöhnen

Man müsse sich aber an Sommer wie jenen 2018 gewöhnen. „Kühle Sommer, wie beispielsweise in den 80er oder 90er Jahren, die wird es in Zukunft kaum mehr geben“, so der Meteorologe.