Höhere Zinsen frühestens ab Ende 2019

Salzburger Finanzexperten raten Sparern, sich mittelfristig auf Änderungen der EU-Geldpolitik einzustellen. Frühestens Ende 2019 sei mit höheren Zinsen zu rechnen. Bis dahin sehe es noch weiter düster aus für private Sparer.

Zinstief

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Die steile Talfahrt scheint vorerst gestoppt zu sein, bergauf geht es bei den Zinsen noch länger nicht

Vorerst bringt die von vielen Bürgern als skandalös empfundene Zinspolitik der Europäischen Zentralbank EZB den Sparern weiter Verluste. Die jüngste Ankündigung der Europäischen Zentralbank EZB, die Leitzinsen weiter bei null Prozent zu belassen, sorgt andererseits weiter für günstige Kredite und begünstigt Schuldner.

„Kreditnehmer wachsam sein“

So sind bei variablen Wohnbaukrediten die Verzinsungen von etwa einem Prozent pro Jahr möglich. Günther Reibersdorfer vom Salzburger Bankenverband rät dennoch zur Vorsicht: „Wir erwarten eine Zinserhöhung – vermutlich Ende 2019. Sie wird nicht besonders hoch sein. Aber jene, die längerfristig Geld aufgenommen haben, sollten mit Beratern darüber sprechen, ob man nicht zumindest einen Teil in Fixzinsen veranlagt.“

„Banken brauchen Sparer nicht mehr“

Was Häuselbauer im Land beflügelt, das bedeutet für Sparer weiter viele Nachteile. Alexander Picker ist Bankensanierer und war für die Hypo-Alpe-Adria-Bank zuständig. Er bringt das Sparbuch-Dilemma so auf den Punkt: „Früher hat die Bank zwei Prozent ihren Sparern zahlen können, hat für Kredite dreieinhalb verlangt und von der Differenz gelebt. Die Bank braucht heute Sparer nicht mehr, weil sie das Geld für Kredite für null Prozent von der EZB bekommt.“

Gemischte Formen der Geldanlage günstiger

Sparen sei für Private aber weiter sinnvoll, davon ist Picker überzeugt. Er rät, seine Ersparnisse klug dreizuteilen. Neben dem klassischen Sparbuch sollte man ein weiteres Drittel in Immobilien und eines in Wertpapiere stecken. Reicht das Ersparte nicht für eine eigene Immobilie, empfiehlt Picker zur Beteiligung an Immobilien-Fonds. Diese seien schon ab tausend Euro sinnvoll.