Medikamente: Immer öfter Lieferengpässe

Medikamenten-Engpässe werden immer öfter zum Problem für Ärzte und Patienten. Das Bundesamt für Sicherheit und Gesundheitswesen hat nun sogar eine Internet-Seite eingerichtet, um einen Überblick über Lieferengpässe bei Medikamenten zu geben.

Insgesamt sind es aktuell in Österreich mehr als 50 Medikamente, die nicht oder nur teilweise Lieferbar sind. Die Gründe für die Lieferengpässe sind vielfältig. Einer davon ist die weltweite Fusionswelle unter Pharmaunternehmen.

Medikamente (Pillen) werden auf Glas geleert

ORF

Bei Medikamenten kommt es immer öfter zu Lieferengpässen

Standorte werden zusammengelegt, um Synergien zu nutzen und Kosten zu senken. Viele Wirkstoffe werden nur mehr in wenigen Werken konzentriert und kostengünstig produziert - häufig in China oder Indien. Eine Explosion in einem Werk in China im Oktober 2016 führte so zu einem anhaltenden Mangel eines Breitbandantibiotikums.

Hersteller wollen mit neuen Produkten verdienen

Auffallend ist auch, dass es häufig Lieferengpässe bei Substanzen gibt, die schon seit vielen Jahren auf dem Markt sind und daher keinen Patentschutz mehr genießen. Die Hersteller können mit diesen Produkten nichts mehr verdienen und erzeugen sie deshalb offensichtlich nicht mehr.

Lieber konzentrieren sie sich auf die Herstellung eines neuen Medikaments, auf das sie ein neues Patent anmelden und für das sie dann hohe Preise verlangen können. Diese Entwicklung belegen auch die Medikamentenkosten in Salzburg die seit Jahren deutlich ansteigen, obwohl der Medikamentenverbrauch sogar leicht rückläufig ist.

Medikamentenkosten massiv gestiegen

In den vergangenen fünf Jahren sind die Kosten für Medikamente in Salzburg laut Gebietskrankenkasse von 110 Millionen auf 160 Millionen Euro um knapp 50 Prozent angestiegen - dies, obwohl die Zahl der Verordnungen im gleichen Zeitraum leicht zurück ging.

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