Nach Skandal: Landesklinik wechselt Lieferanten

Nach dem Skandal um Fälschungen beim Brustkrebs-Medikament Herceptin wechseln die Salzburger Landeskliniken jetzt den Lieferanten: Sie beziehen das Medikament nur noch aus Österreich, was jährlich rund 100.000 Euro mehr kostet.

Vor Kurzem entpuppten sich bestimmte Chargen des Brustkrebsmedikaments Herceptin als Fälschung: In Italien hatten kriminelle Akteure etliche Originalpräparate des Pharmakonzerns Roche manipuliert und die Wirksubstanzen verdünnt. So lässt sich mehr Geld verdienen, was sich bei einem ungefähr 700 Euro teuren Medikament auszahlt.

Umstieg auf Lieferungen aus Österreich

Die Landesapotheke an den Salzburger Landesklinken hatte Chargen von Herceptin im Programm, bei denen Fälschungsverdacht bestand. Der bestätigte sich zwar nicht, sagt Günter Fellhofer von der Landesapotheke. Aus Sicherheitsgründen bezieht die Apotheke jedoch nur mehr österreichische Chargen des Orginalpräparats. Diese sind allerdings um drei bis fünf Prozent teurer als die Originalpräparate, die man bisher aus südlichen Ländern importierte. Der Umstieg auf rein österreichische Lieferungen bedeutet für die Landeskliniken ungefähr 100.000 Euro Medikamentenmehrkosten pro Jahr.

An der Onkologie-Abteilung der Landeskliniken bekommen laut Primar Richard Greil jährlich mehrere hundert Brustkrebs-Patientinnen eine Chemotherapie mit Herceptin - und das meist mindestens alle zwei Monate.

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