Industrie begrüßt neues Arbeitszeitgesetz

Salzburgs Industriellenvereinigung (IV) begrüßt das neue Arbeitszeitgesetz, das der Nationalrat in Wien am Donnerstag mit den Stimmen von ÖVP und FPÖ beschlossen hat. Dazu gehört die Ausweitung der Höchstarbeitszeit auf täglich bis zu zwölf Stunden.

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CNC-Drehbank, -Fräse und Multifunktionsmaschine

Die IV betont, die Normalarbeitszeit von acht Stunden bleibe auch in Zukunft erhalten. Das neue Gesetz sei eine deutliche Modernisierung für Österreichs Wirtschaft.

Der Industrie- und Beschäftigungsstandort werde dadurch deutlich gestärkt, sagt Peter Unterkofler, Präsident der Salzburger Industriellenvereinigung: „Die nun mögliche Flexibilisierung bringt Vorteile für die Beschäftigten und die Unternehmen und ist kein einseitiger Alleingang. Es geht nicht darum, dass die Menschen generell länger arbeiten sollen.“

Die Anhebung der möglichen Höchstgrenzen bei der Arbeitszeit sei praxisgerecht, so Unterkofler: „Es gibt ein absolutes Ablehnungsrecht für Arbeitnehmer, dazu kommt eine rechtlich verankerte Wahlmöglichkeit für Arbeitnehmer bei der Abgeltung ab der 11. Tagesstunde bzw. der 51. Wochenstunde. Mit dieser Änderung kann die Industrie künftig flexibler auf die jeweilige Auftragslage reagieren."

Unterkofler betont, dass die Salzburger Industrie bei der Neuregelung das gute Miteinander und Einvernehmen mit allen ihren Mitarbeitern herstellen werde: „Wir brauchen die für alle Beteiligten sinnvollsten und fairsten Lösungen.“

Zwölfstunden-Tag: Gewerkschaft empört

Dass die Änderungen im Arbeitszeitgesetz bereits ab 1. September gelten sollen, sorgt bei Salzburger Gewerkschaftern in Salzburg für Empörung. Das werde man sich seitens der Gewerkschaft nicht gefallen lassen - mehr dazu in salzburg.ORF.at (5.7.2018)

Was tat sich Donnerstag in Wien?

Noch ehe der Nationalrat am Donnerstag zur Abstimmung über die geplante Ausweitung der Höchstarbeitszeit auf zwölf Stunden pro Tag zusammengetroffen ist, hat die ÖVP-FPÖ-Regierung für einen Knalleffekt gesorgt: Die Neuregelung soll nicht wie vorgesehen am 1. Jänner 2019, sondern bereits am 1. September dieses Jahres in Kraft treten. Die Opposition reagierte erbost - sowohl auf den Abänderungsantrag der Koalition als auch auf den Inhalt des Gesetzes. Aufhalten konnte sie es nicht - ÖVP, FPÖ und schließlich auch NEOS stimmten für den Antrag der Regierung - mehr dazu in news.ORF.at (5.7.2918)