Zwölf-Stunden-Tag: Gewerkschaft empört

Dass die Änderungen im Arbeitszeitgesetz bereits ab 1. September gelten sollen, sorgt bei Salzburger Gewerkschaftern in Salzburg für Empörung. Das werde man sich seitens der Gewerkschaft nicht gefallen lassen.

Ursprünglich sollte der Zwölf-Stunden-Tag erst mit 2019 gelten, doch aufgrund der Diskussionen und Proteste macht die Bundesregierung nun bei der Umsetzung noch mehr Tempo.

Donnerstagfrüh hat sie überraschend bekannt gegeben, dass die Neuregelung zur Arbeitszeit, mit der der Zwölf-Stunden-Tag eingeführt wird, bereits ab September gelten soll.

„Eine bodenlose Frechhheit“

Das sei ein neuerlicher Affront gegenüber der Gewerkschaft, sagt der Salzburger ÖGB-Vorsitzende Peter Eder. "Das ist eine bodenlose Frechheit und grenzt an Menschenverachtung. Die Devise lautet offenbar ‚speed kills‘. Man will die Änderung so rasch wie möglich durchziehen, damit der Protest nicht lange währen kann.

Jetzt, wo man gesehen hat, was die Gewerkschaft gemeinsam mit den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern an Stärke zusammenbringt, geht man her, und verkürzt die Zeit und damit auch die Möglichkeit, durch entsprechenden Druck auf der Straße oder in Verhandlungen noch Änderungen herbeizuführen", kritisiert Eder.

„Werden der Regierung die Rechnung präsentieren“

Die Vorgangsweise der Bundesregierung, diese heikle Änderung der Arbeitszeit mitten hinein in die Urlaubszeit zu beschließen, werde man Seitens der Gewerkschaft nicht kampflos hinnehmen, kündigt Eder an. „Ich bin überzeugt, dass die Gewerkschaft über die Kollektivvertragsverhandlungen versucht, diesem Gesetz die Giftzähne zu ziehen.“

Die Gewerkschaft werde der Bundesregierung bzw. der Industrie die Rechnung für die Einführung des Zwölf-Stunden-Tags im Herbst präsentieren, und zwar in Form von Lohnverhandlungen mit harten Bandagen, warnt ÖGB-Vorsitzender Eder.

Industrie begrüßt neues Arbeitszeitgesetz

Salzburgs Industriellenvereinigung (IV) begrüßt das neue Arbeitszeitgesetz, das der Nationalrat in Wien am Donnerstag mit den Stimmen von ÖVP und FPÖ beschlossen hat. Dazu gehört die Ausweitung der Höchstarbeitszeit auf täglich bis zu zwölf Stunden - mehr dazu in salzburg.ORF.at (5.7.2018)

Was tat sich Donnerstag in Wien?

Noch ehe der Nationalrat am Donnerstag zur Abstimmung über die geplante Ausweitung der Höchstarbeitszeit auf zwölf Stunden pro Tag zusammengetroffen ist, hat die ÖVP-FPÖ-Regierung für einen Knalleffekt gesorgt: Die Neuregelung soll nicht wie vorgesehen am 1. Jänner 2019, sondern bereits am 1. September dieses Jahres in Kraft treten. Die Opposition reagierte erbost - sowohl auf den Abänderungsantrag der Koalition als auch auf den Inhalt des Gesetzes. Aufhalten konnte sie es nicht - ÖVP, FPÖ und schließlich auch NEOS stimmten für den Antrag der Regierung - mehr dazu in news.ORF.at (5.7.2018)

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