Kirche St. Peter muss um zehn Mio. saniert werden

Das Salzburger Erzstift St. Peter muss seine Stiftskirche um mehr als zehn Millionen Euro sanieren. Das dürfte eine der aufwändigsten Baustellen der nächsten eineinhalb Jahre werden.

Kirchturm des Klosters St. Peter in der Salzburger Altstadt

Gerald Lehner

Stiftskirche von St. Peter

Dazu kommt eine neue Orgel, die ein Sponsor finanziert. Senkungen und Risse im historischen Kirchenbau sind der Grund für die Renovierung. Wenn Stiftskapellmeister Peter Peinstingl die große Orgel von St. Peter spielt, dann mag man es kaum glauben: Das gut 100 Jahre alte Instrument pfeift auf den letzten Löchern. Schlechtes Material und ein labiler Allgemeinzustand machen eine neue Orgel unumgänglich.

Stift St. Peter wird saniert um Millionen

ORF

Risse in der Kuppel

„In höchstem Maße renovierungsbedürftig“

Der Blick vom der Orgelempore in die Kirche zeigt die Schäden am Gebäude am deutlichsten. Überall – und vor allem an der Decke - finden sich teils massive Risse, erzählt Erzabt Korbinian Birnbacher: „Die barocke Pracht und das Dekor lenken von den statischen Problemen ab. Die Decke weist sehr große Risse auf. Die Bausubstanz ist in höchstem Maße renovierungsbedürftig.“

Mehr als zehn Millionen Euro wird die Sanierung der Stiftskirche kosten. Eine Summe, die selbst das als sehr wohlhabend geltende Stift St. Peter allein nicht stemmen kann. Der Abt sagt dazu: „Die Hälfte wird das Stift aufbringen können. Wir haben Gottseidank auch Spender. Wir warten noch auf die öffentliche Hand und die Salzburger. Denn unser Stift ist der Anfang des Landes Salzburg in der Geschichte.“

Thomas Wizany plant neuen Altar

Am Sonntag gibt es mit Mozarts Requiem das erste Benefizkonzert für den Umbau. Die Sanierung betrifft auch den Altarraum. Stufen kommen weg, auch der bisherige Altar.

Der Architekt und SN-Karikaturist Thomas Wizany hat den ersten Entwurf für den neuen Altar ausgearbeitet. Erzabt Birnbacher betont, es werde ein sehr nüchternes und reduziertes Element: „Man kann hier keine zusätzliche Ornamentik mehr hereinbringen, sondern es müssen die geradezu archaischen Momente betont werden.“

Die Baupläne zeigen, dass auch in der Krypta einiges getan wird. Erste archäologische Hinweise auf eine nachrömische Bautätigkeit einer christlichen Gemeinschaft wurden bereits entdeckt, so Birnbacher: „Jedenfalls hat Rupert, als er 696 hier angekommen ist, schon etwas vorgefunden. Das wäre eben das Missing Link.“

Die Umbauarbeiten starten am 25. September. Dann ist die Stiftskirche ein Jahr lang geschlossen.

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ORF-Redakteur Karl Kern berichtet über die Pläne des Klosters St. Peter für seine Kirche