Szene-Lokal „Steinlechner“ in Konkurs

Das bekannte Salzburger Szene-Lokal „Steinlechner“ geht in Konkurs. Wie hoch die Schulden des Lokals sind, ist derzeit noch unklar. Hinter dem Konkurs dürfte ein Finanzkrimi stehen.

Unbestätigten Informationen zufolge hat die Gebietskrankenkasse die Insolvenz beantragt, am Salzburger Landesgericht wurde daraufhin das Konkursverfahren eröffnet. Gegen die beiden letzten Geschäftsführer des Lokals ermittelt die Staatsanwaltschaft in einem Finanzstrafverfahren: Der Vorwurf lautet auf Steuer- und Abgabenhinterziehung.

Im „Steinlechner“ sollen gezielt Speisen und Getränke schwarz verkauft worden sein, ohne Rechnung, ohne Kassenbon und damit vorbei an der Finanz. Verdächtigt werden sowohl der letzte Geschäftsführer der Betreibergesellschaft als auch der zeitweilige Salzburger ÖVP-Gemeinderat Berti Mielach. Dieser hatte die Ermittlungen gegen ihn heuer selbst öffentlich gemacht, der ehemalige Szene-Wirt hat seine politischen Funktionen daraufhin sofort zurückgelegt.

Aktenweise Geschäftsunterlagen sichergestellt

Bei mehreren Hausdurchsuchungen stellten die Behörden aktenweise Geschäftsunterlagen sicher - ob und wann es aber tatsächlich zu einer Anklage kommt, steht noch nicht fest. Es werde wegen der Komplexität der Vorgänge jedenfalls länger dauern, sagt Barbara Fischer von der Salzburger Staatsanwaltschaft dazu.

Auf Masseverwalter Gernot Herzog dürfte jedenfalls viel Arbeit zukommen. Bis 17. November haben Gläubiger Zeit, Forderungen anzumelden, eine erste Prüfungstagsatzung ist laut dem Kreditschutzverband von 1870 für Anfang Dezember anberaumt. Das Traditionslokal Steinlechner soll bis dahin längst wieder eröffnet sein: Laut dem Eigentümer, der Trumer Brauerei, gibt es bereits einen neuen Pächter. Es soll sich um einen Gastwirt aus dem Pongau handeln.