Kontrollamt kritisiert Auftragsvergaben

Dem Kontrollamt der Stadt Salzburg sind Auftragsvergaben der Bauabteilung im Magistrat ein Dorn im Auge. Die vergebe nämlich zu oft an dieselben Firmen - und das mitunter zu überhöhten Preisen, so die Prüfer. Sie fordern mehr Wettbewerb.

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ORF

Elektriker am Werk

Die zuständige Abteilung gelobt Besserung. 938 Rechnungen hat ein einziges Elektrounternehmen in vier Jahren an die Stadt Salzburg gestellt - und damit gut 1,1 Millionen Euro umgesetzt. Obwohl die Firma höhere Anfahrtspauschalen und höhere Stundensätze verrechne als die Konkurrenz, heißt es beim Kontrollamt.

Alle Aufträge bis 2012 geprüft

Es wurden alle Aufträge im Hochbau geprüft, die die Bauabteilung der Stadt zwischen 2009 und 2012 vergeben hat. Dazu gehören auch um Wartungen von Aufzügen, Brandschutztechnik, Arbeiten von Bodenlegern, Malern oder Schlossern.

Insgesamt seien zu oft dieselben Firmen am Zug, schreibt das Kontrollamt. Besonders bei den Elektrikern. Da seien von 120 Unternehmen in der Stadt nur 26 überhaupt beauftragt worden - die Spitzenreiter zwischen 300 und 900 Mal. Der Kuchen gehöre gerechter verteilt, sagt Kontrollamtschef Max Tischler. Er will mehr Streuung oder Pauschalverträge mit günstigeren Preisen. Korruption sei aber nicht zu vermuten, sagt der Chefprüfer. Vielmehr gehe es um Gewohnheiten.

Stadträtin verweist auf Verbesserungen

In ihrer Stellungnahme schreibt die betroffene Abteilung, es sei schon vieles verbessert und noch strenger geworden. Der Prüfbericht reiche ja nur bis 2012. Und das Kontrollamt übersehe wichtige Punkte, sagt Bau-Stadträtin Barbara Unterkofler (NEOS). Es sei oft wichtig, dass dieselben Arbeiter etwas erledigen, weil sie die Anlagen oder Häuser kennen. Und außerdem übernehmen die Firmen auch die Gewährleistung. Sie müssen auch Reparaturen selbst machen.
Kritik kommt von der grünen Bürgerliste. Sie verlangt mehr Konkurrenz und bessere Preise.