IS-Prozess vertagt: Verdächtige bleiben in Haft

Der Prozess gegen zwei mutmaßliche Jihadisten am Landesgericht in Salzburg ist am Mittwoch vertagt worden. Zwei Asylwerbern wird die Teilnahme an der Terrormiliz Islamischer Staat vorgeworfen.

Unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen fand am Mittwoch am Landesgericht der Prozess gegen zwei mutmaßliche Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat statt. Ein Algerier und ein Marokkaner sollen in Salzburg Helfer anderer Terroristen gewesen sein. Ein Dutzend vermummter Justizwachebeamter und Elitepolizisten der Kobra führten die Angeklagten Mittwochfrüh in den Gerichtssaal. Ein Asylwerber aus Marokko und ein weiterer aus Algerien mussten sich vor dem Richter verantworten. Am Mittwochnachmittag vertagte der Staatsanwalt den Prozess auf Februar 2017. Das Gericht will noch weitere Zeugen hören. Die Beschuldigten bleiben in Haft.

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IS-Prozess vertagt
Der Prozess gegen zwei Asylwerber, denen die Teilnahme an einer terroristischen Organisation vorgeworfen wird, ist am Mittwoch vertagt worden.

Die Staatsanwaltschaft präsentierte sehr umfangreich die Verstrickungen der beiden Verdächtigen mit dem Terrornetzwerk Islamischer Staat (IS). Diese sollen bis zu den Attentätern der Anschläge von Paris reichen, bei denen im November vergangenen Jahres mehr als 100 Menschen gestorben sind.

Terrorprozess Salzburg

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IS-Verdächtiger: „Habe nichts mit dem IS zu tun“

Vor Gerichte wiesen die Männer am Mittwoch aber jede Schuld von sich. Der 26-jährige Marokkaner sagte, er habe die SIM-Karte nur aus Gefälligkeit angenommen und transportiert. Die zwei Beschuldigten sollen Kundschafter und Kuriere gewesen sein. Sie sollten Informationen über sichere Transitrouten sammeln und auf der SIM-Karte eines Mobiltelefons gespeicherte Informationen weitergegeben.

Am Mittwochvormittag wurde der 26-jährige Marokkaner vom Richter einvernommen. Sein Reiseweg nach Salzburg hörte sich abenteuerlich an. Bei seiner Festnahme wurde bei ihm eine SIM-Karte gefunden, auf der Nummern des Terrornetzwerks gespeichert waren. Er hätte dies Karte aus reiner Gefälligkeit weitergeben sollen, verteidigte sich der Angeklagte heute. Die anderen Verdächtigen hätte er erst im Flüchtlingslager der ASFINAG in der Stadt Salzburg kennengelernt, sagte der Marokkaner vor dem Richter aus. Mit dem IS habe er nichts zu tun.

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