Land hält Trassen für 27 Verkehrsprojekte frei

Das Land Salzburg will für mögliche künftige Straßen- und Bahnprojekte Korridore freihalten - und hat das jetzt in einem Papier zusammengeschrieben. Insgesamt sind dort zurzeit 27 Projekte aufgelistet.

Der Grundgedanke des neuen Papiers ist, nicht alles heute zu verbauen, sondern bestimmte Bereiche für Straßen und Schienen der Zukunft freizuhalten. Landesraumordnung und Landesverkehrsplanung prüften über 100 mögliche Projekte und nahmen schließlich 27 in das langfristige Programm auf.

Bahntrassen: Hochleistungsstrecke mit Priorität

Zwei Drittel der Trassen sind für Bahnstrecken, ein Drittel ist für neue Straßen. So ist neben der Eisenbahn-Hochleistungsstrecke von Salzburg bis Köstendorf (Flachgau) auch eine Trasse für die Verlängerung der Regionalstadtbahn zwischen Salzburg und Hallein freigehalten, ebenso ein Bahnanschluss für das Zementwerk Leube in Grödig (Flachgau).

Trasse für die Hochleistungsbahn bei Seekirchen

Land Salzburg

Die neue Hochleistungsstrecke soll großteils unterirdisch durch den Flachgau verlaufen

Nicht enthalten sind hingegen Korridore für eine Mondseebahn, die Fuschlsee-Ischlerbahn, eine Anif-Königsee- oder Trumerseebahn. Diese Trassen könnten aber nach Prüfung später noch ins Programm aufgenommen werden, hießt es bei der Präsentation Donnerstagmittag.

Kapuzinerberg- und Gitzentunnel, Salzachbrücke

Bei den Straßenvorhaben ist unter anderem ein Autobahnanschluss Eugendorf-Ost an der Westautobahn (A1) vorgesehen. Zudem sollen mehrere Halbanschlüsse zu Vollanschlüssen ausgebaut werden - etwa Kuchl (Tennengau) oder Pfarrwerfen (Pongau).

Auch für mehrere heiß diskutierte Projekte werden Trassen freigehalten: Für den Gitzentunnel in Bergheim (Flachgau), für eine neue Salzachbrücke bei Muntigl oder Siggerwiesen (Flachgau) oder auch für den Kapuzinerbergtunnel in der Stadt Salzburg. Ebenfalls im Papier befindet sich ein Korridor für die kurze Variante der Umfahrung Schüttdorf in Zell am See (Pinzgau).

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Freifläche für Verkehrsprojekte

Im gesamten Land Salzburg werden nun insgesamt 27 Trassen für Verkehrsprojekte „freigehalten“. Das verkündete das Land.

„Programm auf Jahrzehnte ausgelegt“

Für Verkehrslandesrat Hans Mayr (SBG) ist vor allem die Hochleistungsbahn in Richtung Wien zentral: „Die konzipierte Hochleistungsstrecke ist ein Teil der Magistrale von Paris über München, Salzburg und weiter nach Wien und Bratislava. Dieses Zukunftsprojekt ist für die Region Salzburg besonders wichtig. Daher müssen die entsprechenden Flächen frei gehalten werden.“

Umwelt- und Raumordnungsreferentin Astrid Rössler (Grüne) betonte vor allem die Langfristigkeit der Planung: „Trassenverordnungen sind üblicherweise drei bis fünf Jahre verbindlich. Unser Programm ist auf Jahrzehnte ausgelegt.“ Allerdings mache es wahrscheinlich Sinn mache, die Projekte einer Revision zu unterziehen, so Rössler. Für jedes der 27 Vorhaben wurde vor der Aufnahme ins Programm eine strategische Umweltprüfung durchgeführt.

Möglichkeit zu Stellungnahmen ab 11. Okotber

Als nächster Schritt wird nun ein öffentliches Hörungsverfahren gestartet. Ab dem 11. Oktober haben Gemeinden, Betroffene und Interessierte die Möglichkeit, zu den ausgearbeiteten Korridoren Stellungnahmen abzugeben. Diese werden dann bewertet und berücksichtigt und in einen Abschlussbericht eingearbeitet, sagte Rössler. Anschließend wird die Landesregierung die Verordnung erlassen.

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