Aufholbedarf bei Hospizbetreuung für Kinder

Für Kinder, die eine lebensbedrohliche oder eine lebensverkürzende Krankheit haben, gebe es in Österreich zu wenig Hospizangebote: „Da sind wir erst am Anfang“, hieß es bei einem Kongress in Salzburg.

In St. Virgil in Salzburg-Aigen begann am Mittwoch ein zweitägiger Kinderhospizkongress - der erste dieser Art in Österreich. Palliativexperten aus Österreich und Südafrika tauschen dort sich über Herausforderungen in der Betreuung und Begleitung von lebensverkürzend erkrankten Kindern und ihren Familien aus.

„Ziel ist flächendeckende, leistbare Versorgung“

Es sind Kinder mit Herzerkrankungen, mit schweren neurologischen oder stoffwechselbedingten Leiden, deren Betreuung eine physische und psychische Herausforderung für die gesamte Familie bedeutet. Hier sollen mobile Palliativteams die Betroffenen im Alltag unterstützen, sagte Martina Kronberger-Vollnhofer, Kinderhospizbeauftragte im österreichischen Hospiz-Dachverband: „Sehr oft ist es wirklich der lange Weg der Lebensbegleitung, wo wir auf Lebensqualität, Symptomkontrolle und Schmerzlinderung schauen.“

Dennoch: Bei Kindern „stehen wir bei Palliative Care erst am Anfang“, sagte Waltraud Klasnic, Präsidentin des Dachverbandes Hospiz Österreich. „Unser Ziel ist es, eine flächendeckende, leistbare und leicht erreichbare Versorgung für alle, die es brauchen, zu erreichen“. In Österreich sind Schätzungen zufolge pro Jahr rund 1.000 Kinder und Jugendliche sowie deren Familien betroffen. In vier Bundesländern gibt es noch keine mobile Kinder-Palliativteams. In zwei Bundesländern gibt es keine Kinder-Hospizteams. Stationäre Hospizangebote haben ebenso Seltenheitswert wie pädiatrische Palliativbetten.

Mobiles Hospizangebot in Salzburg wird ausgebaut

Seit dem vergangenen Jahr unterstützt in Salzburg das mobile Kinderhospiz „Papageno“ Familien in dieser schwierigen Lebenssituation. Bedarfsbedingt soll in den Gebirgsgauen ein weiteres Team dazukommen. Die Gesamtkosten liegen bei 150.000 Euro im Jahr. Das Land zahlt 36.000 Euro, die Differenz wird durch Sponsoren und Spender finanziert.

Nun soll das Projekt langfristig abgesichert werden, zeigte sich Maria Haidinger von der Hospizbewegung Salzburg zuversichtlich: „Wir arbeiten im Dachverband Hospiz auch intensiv daran, dass innerhalb der nächsten fünf Jahre auch dieser Bereich in die Regelversorgung mit aufgenommen wird. Ich denke, dass ist ein unabdingbares Muss, dass wir alle darum kämpfen müssen.“ In Salzburg sind pro Jahr rund 30 Kinder mit ihren Angehörigen betroffen.

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