Rabl-Stadler will Festpielpräsidentin bleiben

Helga Rabl-Stadler will bis zum Jahr 2020 Präsidentin der Salzburger Festspiele bleiben. Sie werde sich um eine Verlängerung ihres Amtes bewerben, teilte sie Donnerstagabend der Austria Presse Agentur (APA) mit.

Lange habe sie mit sich gerungen, doch letztlich habe sie der designierte Intendant Markus Hinterhäuser überzeugt. Nun fühle sie sich „selbst erlöst von monatelangen Stimmungsschwankungen“.

„Für das 100-Jahr-Jubiläum 2020 müssen wir Besonderes leisten und das bedarf besonderer finanzieller Unterstützung durch öffentliche und private Geldgeber“, umreißt Rabl-Stadler ihre Motivation.

Festspiele Präsidentin Helga Rabl-Stadler

Franz Neumayr

Will bis 2020 Festspiel-Präsidentin bleiben: Helga Rabl-Stadler

Zwar hätte viel dafür gesprochen, sich in die „wohlverdiente ASVG Pension“ zurückzuziehen, „aber es spricht noch mehr dafür, für die Salzburger Festspiele und für mich, dass ich bis 2020 bleibe. Davon hat mich Markus Hinterhäuser in langen Gesprächen überzeugt. Ich hätte das Gefühl, ihn im Stich zu lassen, wenn ich mich, um mir mein Leben zu erleichtern, zurückziehen würde.“

„Alle Kuratoren haben mich aufgefordert, zu bleiben“

Mit ihren 21 Jahren Berufserfahrung wolle und könne sie auch in Zukunft noch einiges zu den Festspielen beitragen. Jeder einzelne Kurator und jede einzelne Kuratorin habe sie aufgefordert, sich wieder zu bewerben, sagt Rabl-Stadler.

„Das freut und ehrt mich und gibt mir hoffentlich die Kraft für weitere drei Jahre. Auch dass das Kuratorium mit Lukas Crepaz mir einen starken jungen Mann zur Seite stellt, hat meine Entscheidung, mich wieder zu bewerben, positiv beeinflusst. Dadurch kann ich mich etwas zurückziehen und mich auf das Sponsoring konzentrieren. Es ist ja fast schwieriger, vorhandene Sponsoren und Mäzene zu halten, als neue zu gewinnen. Das kann man nur, wenn man eine breite Vertrauensbasis hat.“

Festspiele starten am Freitag

Ihre neuerliche Bewerbung gab Rabl-Stadler unmittelbar vor Beginn der diesjährigen Festspiele bekannt, die am Freitag mit der „Ouverture spirituelle“, einem einwöchigen Vorspiel, unter anderem mit geistlicher Musik, starten. Am Freitag und Samstag füllt dann das Fest zur Festspieleröffnung die Straßen und Plätze der Altstadt. Offiziell eröffnet werden die diesjährigen Festspiele am 28. Juli.

Am Beginn des Programms steht - und das hat bereits Tradition - Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung“. Heuer dirigiert Yannick Nézet-Seguin das Chamber Orchestra of Europe. Das Konzert ist der Auftakt zur Ouverture spirituelle, die heuer Werken von Salzburger Kapellmeistern des 17. und 18. Jahrhunderts gewidmet ist sowie der Musik der Ostkirchen, womit nicht nur griechische und russische Orthodoxie gemeint sind, sondern beispielsweise auch Marienhymnen aus dem Orient.

Philosoph Konrad Paul Liessmann als Festredner

Im Festakt am 28. August wird der österreichische Philosoph Konrad Paul Liessmann die Eröffnungsrede halten. Erste Opernpremiere am selben Abend ist eine Uraufführung: „The Exterminating Angel“ des britischen Komponisten Thomas Adès folgt dem gleichnamigen surrealen Film von Luis Bunuel.

Das Schauspiel startet bereits am Abend des 23. Juli mit dem „Jedermann“ mit Miriam Fussenegger als neuer Buhlschaft.

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